Siemens Dialog
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23.04.2024, 22:04 Uhr

Abbau in Österreich

  • 02.10.2008
  • Konzern

Nach zähen Verhandlungen haben sich Arbeitgeber- und Arbeitgeberseite in Österreich über die Bedingungen für den Abbau von rund 500 Arbeitsplätzen geeinigt. Das Grundsatzschema ähnelt dem in Deutschland, die Konditionen allerdings präsentieren sich im Vergleich spürbar schlechter.

Die "<link http: www.wienerzeitung.at _blank external-link-new-window>undefinedWiener Zeitung" berichtete in den vergangenen Tagen, der Zentralbetriebsrat, also das Pendant zum deutschen Gesamtbetriebsrat, habe einen Sozialplan für rund 500 Beschäftigte mit dem Management verhandelt.

Altersteilzeit, Beschäftigungsgesellschaft, Aufhebungsverträge, interne Wechsel

Die entsprechende Betriebsvereinbarung sieht demnach für die Betroffenen Altersteilzeitmaßnahmen, den Wechsel in eine Arbeitsstiftung und Vermittlung auf freie Stellen im Unternehmen vor. Aufhebungsverträge werden mit 19 Monatsentgelten, 2.000 Euro Familienzuschuss pro Kind und 3.000 Euro Alleinerzieherzuschuss erleichtert. Außerdem ist ein Bildungs- und Härtefonds im Volumen von 350.000 Euro vorgesehen. Insgesamt ist inoffiziell von über 25 Millionen Euro Kosten die Rede.

Keine Freiwilligkeit

Der entscheidene Unterschied zu Deutschland besteht darin, dass es kein Freiwilligkeitsprinzip gibt - wer betroffen ist, entscheidet in erster Linie das Unternehmen. Für die Mitarbeiter, so die "Wiener Zeitung", bedeutet dies "einen ungewissen Wettlauf gegen die Zeit", da viele noch nicht wissen, ob sie von den Maßnahmen betroffen sein werden. Die Gespräche mit den Mitarbeitern sollen erst diese Woche beginnen; Ende Oktober allerdings soll schon feststehen, wieviele einem Angebot zustimmen. Siemens-Österreich-Sprecher Harald Stockbauer wollte betriebsbedingte Kündigungen wohl auch daher ausdrücklich nicht ausschließen.

Ungewissheit bei SIS

Zusätzliche Sorgen machen sich die österreichischen Kolleginnen und Kollgen bei Siemens IT Solutions and Services (SIS). Deutsche Medienberichte zu einem angeblich bevorstehenden Verkauf werden aufmerksam verfolgt, da in Wien rund 3.000 SIS-Mitarbeiter sich ausrechnen können, dass auch sie von der weiteren Entwicklung betroffen sein werden.