Siemens Dialog
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24.04.2024, 22:04 Uhr

Aktionäre drängen auf Klage gegen Heinrich von Pierer

  • 20.10.2009
  • Allgemein

Der Druck zum Handeln in der Frage des Schadensersatze von ehemaligen Top-Managern steigt: Medienberichten zufolge drängen amerikanische Aktionäre Siemens, rasch gegen den ehemaligen CEO von Pierer, seinen Nachfolger Klaus Kleinfeld und vier weitere Ex-Vorstände Schadensersatzklagen zu erheben.

Drei Pensionsfonds aus den USA drängten den Konzern mit Hilfe der Anwaltskanzlei Tilp, rasch Schadenersatzklagen gegen die Manager einzureichen, berichtet die <link http: www.sueddeutsche.de wirtschaft text _blank external-link-new-window>undefinedSüddeutsche Zeitung. In dem Schreiben werde eine Frist bis zum 8. November gesetzt, falls Siemens bis dahin nicht gegen die früheren Vorstandsmitglieder vorgehe, wollten die Aktionäre dies gerichtlich erzwingen, so die "SZ" weiter, um "größtmöglichen Schadenersatz" durchzusetzen. Der Tübinger Anwalt Andreas Tilp sagte der Zeitung, die Schadenersatzzahlungen sollten ausschließlich Siemens und damit nur mittelbar den Aktionären zugute kommen.

Siemens selbst hatte seinen ehemaligen Vorständen im September ein Ultimatum "bis Mitte November 2009" gesetzt, um sich zu Vergleichen bereit zu erklären und angekündigt, anderenfalls Klage zu erheben.

Solmssen: "unehrlich und absurd"

Nun wird der Ton in der Auseinandersetzung erneut schärfer. Heinrich von Pierer hatte vor wenigen Tagen in den <link http: www.erlanger-nachrichten.de _blank external-link-new-window>undefinedErlanger Nachrichten erklärt, er wisse nicht, wo Siemens "durch mich ein Schaden entstanden ist". Compliance-Vorstand Peter Y. Solmssen reagiert im "<link http: www.tagesspiegel.de wirtschaft _blank external-link-new-window>undefinedTagesspiegel" spürbar irritiert: "Es ist unehrlich und absurd, allen Ernstes zu behaupten, man habe nichts falsch gemacht, und es habe keinen Schaden gegeben." Sollten sich die sieben Ex-Vorstandsmitglieder nicht auf eine außergerichtliche Einigung einlassen, werde die Beweisführung vor Gericht "nicht schwierig" sein, erklärte Solmssen, und: "Wenn wir gezwungen werden zu klagen, liegt die Sache in der Hand der Gerichte - und dann geht es um das ganze Vermögen der Beklagten."

Solmssen rückte die Forderungen an Siemens' frühere Führung explizit in den Zusammenhang mit den Folgen für weniger prominente Mitarbeiter: "Hunderte kleiner Leute wurden von uns zur Verantwortung gezogen, viele haben das Unternehmen verlassen müssen. Die Kleinen hängen und die Großen laufen lassen - das kann niemand verantworten."