Siemens Dialog
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25.04.2024, 18:04 Uhr

Aktionstag: "Gegen die Zwei-Klassen-Gesellschaft"

  • 25.02.2011
  • Allgemein

Im Laufe des Nachmittags am 24. Februar kamen weitere Berichte von Siemens-Beteiligung am Aktionstag "Arbeit - sicher und fair". Entsprechende Aktionen gab es unter anderem in Berlin, Braunschweig, München und Schweinfurt.

Prominente Unterstützung für Berliner Siemensianer<br>(Foto: C. v. Polentz)

Michael Sommer im Einsatz. (Foto: C. v. Polentz)

Aktion bei Siemens MO Braunschweig.

Versammlung in München Allach.<br>(alle Fotos zum Vergrößern anklicken)

Kreuzungsbesetzung in der Siemensstadt

In Berlin hatten die IG Metall-Vertrauensleute der Berliner Betriebe von Siemens, Osram und Nokia Siemens Networks gemeinsam eine besonders öffentlichkeitswirksame Aktion vorbereitet, an der sich auch der DGB-Vorsitzende Michael Sommer beteiligte.

Rund 100 Vertrauensleute "besetzten" drei Kreuzungen in der Berliner Siemensstadt, um der Forderung an die Politik nach gleichem Geld für gleiche Arbeit Nachdruck zu verleihen. Mit ungewöhnlichen Ortsschildern - zum Beispiel "Untertarifingen, Ortsteil Leiharbeit" - wurden die Autofahrer und Passanten zum Schichtwechsel auf die Forderungen aufmerksam gemacht. Dabei zeigte sich erneut, dass die Mehrheit der Bevölkerung die Missstände der Leiharbeit ebenfalls ablehnt: Die Betroffenen jedenfalls reagierten eher freundlich auf die "Störung".

Widerstand gegen Lohndumping und das Unterlaufen von Tarifverträgen

In Braunschweig lag der Schwerpunkt der Aktionen zwar bei Volkswagen, wo der erste IG Metall-Vorsitzende Berthold Huber vor mehreren Tausend Beschäftigten sprach. Auch bei Siemens trafen sich jedoch Beschäftigte um halb Zwölf zu einer spontanen Kundgebung vor dem Tor mit LeiharbeitnehmerInnen von Evosoft, ESE und Siemens IT Solutions and Services.

Der Mobility-Betriebsratsvorsitzende Armin Baumgarten und Eva Stassek, die zweite Bevollmächtigte der IGM Braunschweig, verdeutlichten noch einmal die Bedeutung der Regulierung von Leiharbeit. Ihr Fazit: "Die Beschäftigten lassen sich nicht gegeneinander ausspielen und werden Lohndumping und das Unterlaufen von Tarifverträgen nicht hinnehmen!"

Faire Behandlung für alle Beschäftigten

In München Allach versammelten sich rund 100 Beschäftigte und LeiharbeitnehmerInnen der benachbarten Betriebe von Siemens Mobility, KraussMaffei und Krauss-Maffei  Wegmann. Der zweite Münchner IG Metall-Bevollmächtigte Michael Leppek kritisierte die ungleiche Behandlung der Leiharbeiter auch hier am Standort. Nachdrücklich kündigte er an, dass die Münchner IG Metall nicht nachlassen wird, bis die faire Behandlung aller Beschäftigten erreicht ist.

Siemens, BSH und Gardner

In Bad Neustadt trafen sich rund 350 Beschäftigte des konflikterprobten Siemens Industry-Standortes mit mit Kolleginnen und Kollegen von Bosch Siemens Hausgeräte und Gardner zu einer gemeinsamen Kundgebung am Siemens-Standort Industriestraße. Jens Öser, zweiter Bevollmächtigter der IG Schweinfurt, unterstrich, dass die im Amtsdeutsch sogenannte "Arbeitnehmerüberlassung" hierzulande keine Chancen haben dürfe, zumal es einen Zwang dafür in den Betrieben beileibe nicht gäbe: "Die IG Metall will ein deutliches Zeichen gegen diesen Trend setzen. Arbeit muss sicher und fair bleiben!"