Siemens Dialog
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29.03.2024, 05:03 Uhr

Spekulation um SEC-Ermittlungen

  • 07.12.2010
  • Allgemein

Eigentlich schien die Korruptionsaffäre nach den Einigungen mit den Justizbehörden in Deutschland und den USA sowie den Schadensersatzleistungen ehemaliger Top-Manager ein für allemal ausgestanden. Einem Bericht des "Spiegel" zufolge gilt das allerdings nur für Siemens als Konzern - die Ermittlungen gegen einzelne, möglicherweise verantwortliche Personen sollen noch nicht vom Tisch sein.

Pierer und Sharef im Visier?

Wie der "<link http: www.spiegel.de wirtschaft unternehmen _blank external-link-new-window>undefinedSpiegel" erfahren haben will, soll die US-Börsenaufsicht <link http: www.sec.gov _blank external-link-new-window sec>undefinedSEC (Securities and Exchange Commission) weiterhin "versuchen, Ex-Chef Pierer und weiteren Managern Verwicklungen in Bestechungen nachzuweisen". Den Quellen des Magazins zufolge sei man im amerikanischen Justizministerium der Auffassung, "wenn bei einem so riesigen Fall keiner in den Bau gehe, dann 'haben wir versagt'". Im Visier der SEC sollen vor allem Heinrich von Pierer und Uriel Sharef stehen.

Um wen oder was es sich bei seinen Quellen handelt, nennt der "Spiegel" natürlich nicht; allein die Namen "Siemens" und "von Pierer" genügen dennoch, um die Meldung auch für andere Medien interessant zu machen. Außer den erwähnten, wenig stichhaltigen Informationen gibt es allerdings offenbar wenig neues zu berichten: Lasse sich die Mitwirkung Pierers und eventuell anderer Ex-Siemens-Vorstände an den Bestechungen belegen, sollten sie in Amerika vor Gericht gestellt werden - überraschend ist das eher weniger.

Treffen mit Theo Waigel

Aufhänger der Story ist wohl, dass diese Woche Beamte der SEC in Deutschland sind, um mit dem ehemaligen Finanzminister und offiziellen Siemens-Monitor Theo Waigel zu sprechen; der hatte Siemens in einem Zwischenbericht an die SEC im November bescheinigt, in Sachen Compliance "eindeutig auf dem richtigen Weg" zu sein. Anschließend wolle man sich laut "Spiegel" mit "Kennern der Korruptionsaffäre" sowie einer Münchner Staatsanwältin treffen und erhoffe sich dabei "neue, belastende Hinweise".