Siemens Dialog
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19.04.2024, 12:04 Uhr

Arbeitnehmerseite begrüßt Berufung Helmrichs

  • 18.09.2013
  • Allgemein

Nachdem sich die ersten durch die Veränderungen bei Siemens erzeugten Wogen etwas geglättet haben, nimmt die Arbeitnehmerseite Stellung zu dem aus ihrer Sicht wichtigsten Wechsel des Personalvorstandes. Die Arbeitnehmerbank im Aufsichtsrat begrüßt die Berufung Helmrichs, mit der die Verantwortung für Technologie und Personal gebündelt werden.

Berthold Huber, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender und erster Vorsitzender der IG Metall, betonte die Bedeutung dieser Bündelung: "Der Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunft des Konzerns sind seine technologische Innovationsfähigkeit sowie qualifizierte und motivierte Mitarbeiter. Beide Bereiche sind eng miteinander verknüpft. Deswegen ist es sinnvoll, sie in einem Vorstandsbereich zusammenzuführen."

Innovationsgeist und Technologiekompetenz

Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Lothar Adler erklärte, Siemens müsse als integriertes Technologieunternehmen verstärkt auf Innovationsgeist und Technologiekompetenz setzen: "In Zeiten des Fachkräftemangels gilt es, nachhaltige und zukunftsorientierte Personalstrategien zu entwickeln. Auch müssen eine neue Unternehmens- und Vertrauenskultur sowie Arbeitsbedingungen gewährleistet sein, die unsere Kolleginnen und Kollegen motivieren, in unserem Unternehmen zu arbeiten. Bei diesen Anstrengungen wird der neue Arbeitsdirektor unsere volle Unterstützung erhalten."

Meinungsverschiedenheiten über die Mitbestimmung

Adlers Stellvertreterin Birgit Steinborn ging auf Brigitte Ederer ein, die als Arbeitsdirektorin im Bereich Diversity und Familienfreundlichkeit Ergebnisse für das Unternehmen erreicht habe. Steinborn wies aber auch auf Konflikte in der Zusammenarbeit hin: "Wir Arbeitnehmervertreter haben ihr in harten Auseinandersetzungen versucht zu vermitteln, dass Betriebsräte in wirtschaftlichen Fragen und in Fragen der Unternehmenskultur angehört werden wollen und dass Veränderungen notwendig sind. Dabei gab es grundsätzliche Meinungsunterschiede, wie betriebliche Mitbestimmung in der Praxis gelebt werden soll."

Arbeitnehmerforderungen unverändert

Jürgen Kerner, ebenfalls Mitglied des Aufsichtsrates und geschäftsführendes Mitglied des IG Metall-Vorstandes, nahm zu den Erwartungen der Arbeitnehmerseite darüber Stellung, wie es nun weitergeht: "Die Forderung an die Konzernführung bleibt auch nach den jüngsten Personalveränderungen die gleiche: Das Streben nach einem kurzfristigen und willkürlich festgesetzten Renditeziel schadet dem Konzern und seinen Mitarbeitern. Wir werden in den kommenden Monaten weiter und verstärkt den Dialog über unser alternatives Konzept 2020 suchen und damit ein Gegengewicht denen entgegensetzen, die Siemens und seine Belegschaft in erster Linie als Renditeobjekt betrachten."