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25.04.2024, 07:04 Uhr

Armutsrisiko Arbeitslosigkeit

  • 03.11.2011
  • Allgemein

Im Jahr 2009 waren durchschnittlich 15,6 Prozent der deutschen Gesamtbevölkerung armutsgefährdet. Am stärksten betroffen sind Arbeitslose, erst mit weitem Abstand gefolgt von Haushalten alleinerziehender Eltern.

Armutsgefährdung nach Altersgruppen

Was das statistische Bundesamt (<link http: www.destatis.de jetspeed portal cms sites destatis internet de presse pm _blank external-link-new-window>undefinedDestatis) am Donnerstag mitteilte, enthielt eigentlich nur einen einzigen und obendrein winzigen Lichtblick: Das Niveau der Armutsgefährdung stieg gegenüber dem Vorjahr 2008 insgesamt praktisch nicht an.

940 Euro pro Monat - oder weniger

Als armutsgefährdet gilt in Deutschland derzeit, wer unter dem Strich über weniger als 11.278 Euro pro Jahr beziehungsweise 940 Euro im Monat verfügt. Grundlage sind die in der EU vereinbarten Kriterien, nach denen man mit weniger als 60 Prozent des Durchschnittseinkommens armutsgefährdet ist - in Abgrenzung zu relativ einkommensarm mit weniger als 50 und schließlich arm mit unter 40 Prozent.

Armutsrisiken Arbeitslosigkeit und Kinder

Die größte Risikogruppe stellen den aktuellen Zahlen zufolge nach wie vor Arbeitslose dar, was angesichts der Hartz IV-Regelungen kaum überrascht. unter den Arbeitslosen sind über 70 Prozent betroffen, bei Erwerbstätigen hingegen "nur" etwa jede/r Vierzehnte (7,2%). Mit einigem Abstand folgen Personen in Haushalten von Alleinerziehenden, unter denen 43 Prozent von Armut bedroht sind - ebenfalls ein sozialpolitischer Skandal angesichts wohlklingender Absichtserklärungen zur Familienförderung (siehe Artikel Weniger Kinder, ärmere Kinder).