Siemens Dialog
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26.04.2024, 00:04 Uhr

Arques lässt Gigaset los

  • 20.07.2010
  • Konzern

Nach langwierigem Hin und Her um Gigaset zwischen Mehrheitseigner Arques und Minderheitseigner Siemens scheint sich nun ein Fortschritt abzuzeichnen. Arques signalisiert Bereitschaft, sich von Siemens' ehemaliger Telefonsparte zu trennen, entsprechende "intensive Gespräche" sollen bereits laufen.

Details wollte Arques-Vorstandsvorsitzender Hans Gisbert Ulmke am 16. Juli bei der Bilanzvorstellung des Münchner Investors nicht sagen. Allein die Tatsache, dass diese mehrfach kurzfristig verschobene Veranstaltung überhaupt stattfand, verleiht der Aussage jedoch eine gewisse Glaubwürdigkeit; die vorherigen Verschiebungen nämlich gingen vor allem darauf zurück, dass zuviele offene Fragen zu Arques' Beteiligungsflaggschiff Gigaset im Raum standen.

Nur unter Einbindung von Siemens

Ulmke erklärte, es gebe mehrere potenzielle Erwerber, "die an Gigaset interessiert sind und es gibt auch intensive Gespräche". Zeitlich wolle man sich noch nicht festlegen, aber "die Käufer wissen sehr wohl, was ansteht". Dessen ungeachtet wolle man im Herbst die Option auf den Kauf der bei Siemens verbliebenen Anteile von knapp 20 Prozent Gebrauch machen, führte Ulmke weiter aus, und: Allen Beteiligten sei klar, dass man das Unternehmen nur gemeinsam mit einer Einbindung von Siemens verkaufen könne.

Endlich ein Schlussstrich unter den Zank um Gigaset?

Nun bleibt abzuwarten, wie sich der unerfreuliche Vorgang weiter entwickelt, zumal Arques schon mehrfach mit unerwartetem Hakenschlagen aufwartete. Im Interesse der Gigaset-Beschäftigten jedenfalls ist zu hoffen, dass der insgesamt eher misslungene Verkauf der früheren Siemens Home and Office Communication Devices in absehbarer Zeit in eine Situation mündet, die eine vernünftige Perspektive für das Unternehmen und seine Belegschaft bietet.