Siemens Dialog
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19.04.2024, 06:04 Uhr

Atos Origin übernimmt Siemens IT Solutions and Services

  • 14.12.2010
  • Konzern

Nach Börsenschluss in New York (22 Uhr MEZ) gab Siemens am Dienstag bekannt, dass Siemens IT Solutions and Services im Zuge einer strategischen Partnerschaft von dem französischen IT-Dienstleister Atos Origin übernommen wird. Am späten Abend erschien eine Pressemitteilung beider Unternehmen. IG Metall und Siemens-Gesamtbetriebsrat veröffentlichten kurz darauf eine erste Stellungnahme.

Wie <link http: www.siemens.com press de pressemitteilungen _blank external-link-new-window>Siemens und <link http: www.de.atosorigin.com de-de newsroom press_releases _blank external-link-new-window atos>Atos Origin mitteilten, soll der französische Konzern das Geschäft von Siemens IT Solutions and Services GmbH (SIS) vorbehaltlich der Zustimmung der Kartellbehörden im Juli 2011 übernehmen. Siemens erhält dafür 15 Prozent der Atos Origin-Anteile, eine fünfjährige Wandelanleihe im Wert von 250 Millionen Euro sowie rund 186 Millionen Euro in bar. Gleichzeitig wird ein Vertrag über IT-Outsourcing von Siemens an Atos Origin mit einer Laufzeit von sieben Jahren und einem Volumen von 5,5 Milliarden Euro abgeschlossen.

Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat und IG Metall: tragfähiges Konzept im Vordergrund

Die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat und die IG Metall wiesen wenig später in einer ersten <link http: www.igmetall-bayern.de _blank external-link-new-window metall>Stellungnahme darauf hin, dass aus ihrer Sicht für die Zukunft der im Oktober 2010 ausgegliederten SIS stets ein tragfähiges industrielles Konzept im Vordergrund stand. Ein derartiges Konzept ist nach ihrer Einschätzung auf Basis der derzeit vorliegenden Informationen gegeben.

Standort- und Beschäftigungssicherung: erste Bewährungsprobe

Siemens hatte Vertreter der Arbeitnehmerseite wenige Tage zuvor informiert und ihnen Gelegenheit gegeben, sich unter anderem am Firmensitz von Atos Origin über Einzelheiten der Pläne zu unterrichten. Damit hat Siemens bewiesen, den entsprechenden Passus der im September unterzeichneten Vereinbarung zur Standort- und Beschäftigungssicherung (siehe IG Metall und Siemens erneuern Standort- und Beschäftigungssicherung) ernstzunehmen.

Tarifverträge und Vereinbarungen gelten weiter

Die IG Metall und der Gesamtbetriebsrat erwarten, dass die Einhaltung und Fortführung der bestehenden Tarifverträge und Vereinbarungen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite gewährleistet wird. Dies gilt auch für den Fall, dass sich im Verlauf der SIS-Übernahme durch Atos Origin Synergieen ergeben. Kommt es in diesem Zusammenhang zu Stellenanpassungen, erwarten IG Metall und Gesamtbetriebsrat die uneingeschränkte Einhaltung der bei Ausgliederung der SIS vereinbarten Regelungen zum Schutz der Beschäftigten.

Siemens hat den SIS-Beschäftigten im Zuge der Ausgliederung unter anderem Kündigungsschutz und eine Bestandsgarantie der Standorte für drei Jahre zugesichert (siehe Mehr Informationen zu SIS). Günter Neumann, der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats der SIS GmbH, betont: "Ich erwarte von Atos Origin die Einhaltung des Kündigungsschutzes und den Erhalt der Standorte. Die Beratung für ein gemeinsames, tragfähiges wirtschaftliches Konzept zusammen mit Atos Origin muss durchgeführt werden."