Siemens Dialog
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19.04.2024, 19:04 Uhr

Auf Augenhöhe mit General Electric

  • 18.10.2010
  • Allgemein

Einen Zeitungsbericht zufolge sind Siemens und General Electric in ihrem schon beinah traditionellen Wettrennen in eine neue Etappe gestartet: CEO Peter Löscher hat auf der jährlichen Business Conference in Berlin verkündet, man habe in der operativen Umsatzrendite das Niveau des US-Rivalen erreicht, das jahrelang als Vorbild diente.

Das "<link http: www.handelsblatt.com unternehmen industrie _blank external-link-new-window handelsblatt>undefinedHandelsblatt" nahm am Freitag Löschers Auftritt zum Anlass, an den Vor-Vorgänger als Vorstandsvorsitzender zu erinnern. Heinrich von Pierer hatte auf der Hauptversammlung im Januar 2002 in München erstmals öffentlich die Devise "beat General Electric!" ausgegeben.

Auf Augenhöhe oder knapp davor

Was damals noch eher ambitioniert als realistisch klang, hat Siemens offenbar jetzt verwirklicht: "Wir sind auf Augenhöhe", zitiert die Zeitung Löscher und schätzt, die Marge habe sich im soeben abgelaufenen Geschäftsjahr auf knapp zwölf Prozent gesteigert.

Siemens hat GE nach Einschätzung in etlichen Zukunftsmärkten über- oder zumindest eingeholt. Vornan steht dabei der Boom der erneuerbaren Energien, wo Siemens beispielsweise im Windkraft-Geschäft weit vor GE liegt und seine eigenen Ziele für 2011 schon 2010 erreicht hat. Ähnlich gut aus Siemens-Sicht entwickeln sich die Dinge bei modernen Gasturbinen mit hohem Wirkungsgrad und der Solarthermie.

Schnelle Gewinne versus Innovation?

Interessanterweise machen Experten unter anderem General Electrics Konzentration auf die Finanzmärkte dafür verantwortlich, dass es an einigen Stellen weniger gut läuft als bei Siemens. Die Finanzsparte GE Capital verbuchte in der Finanzkrise große Einbußen, gleichzeitig fielen die Investitionen in Forschung und Entwicklung zurück; das rächt sich nun im technologischen Stand der Produkte, zitiert das "Handelsblatt" einen Manager: "Während GE noch testet, verkaufen wir schon."

Angesichts dieser Entwicklung bleibt aus Arbeitnehmersicht abschließend eigentlich nur noch eines zu sagen: Der positive Verlauf der Aufholjagd zu GE ist ebenso wie die gestiegene Marge das Ergebnis der Anstrengungen der Menschen, die bei Siemens arbeiten. Es steht dem Unternehmen gut an, diese essentielle Tatsache nicht zu vergessen, sondern zu honorieren.