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29.03.2024, 11:03 Uhr

Aufstocken im Alter

  • 22.10.2013
  • Allgemein

Über 40 Prozent der Deutschen sorgen sich, dass ihre Rente nicht zum Leben reichen wird, ergab eine DGB-Studie vor wenigen Tagen. Die Sorge ist berechtigt, wie aktuelle Zahlen des statistischen Bundesamtes erneut belegen: Die Anzahl auf zusätzliche Sozialleistungen angewiesener RenterInnen steigt steil an.

GrundsicherungsempfängerInnen SGB XII (Quelle: Destatis, Grafik: IG Metall Bayern)

Am Dienstag <link https: www.destatis.de de presseservice presse pressemitteilungen pd13_356_221.html _blank external-link-new-window destatis>undefinedteilte das Amt mit, dass die Gruppe der auf die Grundsicherung im Alter (Kap. 4 <link http: www.gesetze-im-internet.de sgb_12 bjnr302300003.html _blank external-link-new-window>undefinedSozialgesetzbuch XII) angewiesenen Menschen im vergangenen Jahr um 6,6 Prozent gewachsen ist. Damit setzt sich ein jahrelanger Trend immer rascher fort: Waren es 2005 noch gut 630.000 Betroffene, sind es mittlerweile knapp 900.000. Besonders auf die staatliche Hilfe im Alter angewiesen sind der Statistik zufolge insbesondere Frauen in Westdeutschland, regional nimmt Hamburg den Spitzenplatz der Altersarmut ein.

Trauriger Rekord

Zu den insgesamt knapp 465.000 EmpfängerInnen der Grundsicherung im Alter kommen außerdem rund 435.000 Empfänger wegen dauerhafter Erwerbsminderung, so dass unter dem Strich Ende 2012 fast 900.000 volljährige Menschen in Deutschland Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch XII erhielten - 55.000 mehr als im Vorjahr und so viele wie nie zuvor.

Reformen an Arbeitsmarkt und Rentensystem

Der anhaltende Zunahmetrend widerlegt nicht nur Versuche, Altersarmut als marginales Problem herunterzuspielen, sondern unterstreicht auch die Dringlichkeit grundlegender Reformen an Arbeitsmarkt und Rentensystem. So trägt unter anderem nicht zuletzt der wuchernde Niedriglohnsektor unmittelbar zum Anstieg der Bedürftigkeit bei, indem er Renten verursacht, die nicht zum Leben reichen. Im Rentensystem selbst erhöhen sinkende Beiträge das Risiko, weil sie Rücklagen für die Zukunft verhindern.