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13.10.2024, 07:10 Uhr

Ausbildungspakt für alle Jugendlichen

  • 25.10.2010
  • Allgemein

Am Dienstag wollen Bundesregierung und Wirtschaftsverbände die Verlängerung des im Jahr 2004 gegründeten Ausbildungspakts beschließen. Den Deutschen Gewerkschaftsbund, der dem Pakt stets kritisch gegenüber gestanden hat, hätte man gern mit im Boot - tut sich aber schwer mit dessen Forderungen nach konkreten Zusagen und mehr Transparenz.

Ingrid Sehrbrock.

Zweifel an einer Einigung

Bei einem Treffen von Vertretern der Bundesregierung, der Gewerkschaften und der Wirtschaftsverbände am vergangenen Freitag legte der

DGB DGB

seine

PDFForderungen in fünf Punkten

vor, die beim Deutschen Industrie- und Handelskammertag (

DIHKDIHK

) auf Ablehnung stoßen. Der Kommentar dessen Hauptgeschäftsführers Martin Wansleben lässt an einer Einigung zweifeln: "Die Forderungen des DGB sind in dieser Form für die Wirtschaft nicht akzeptabel."

DGB: Zielgrößen halten ...

Umgekehrt sieht auch der DGB in dem aktuellen Entwurf keine ausreichende Basis für seine Mitwirkung. Er verlangt unter anderem, dass die Zielgrößen der Wirtschaft für die Einwerbung neuer Ausbildungsplätze, Ausbildungsbetriebe und Einstiegsqualifizierungen aus der letzten Verlängerung des Ausbildungspakts im 2007 nicht unterschritten werden. Der DIHK lehnt dies mit Verweis auf den demografisch bedingten Rückgang der Schulabgänger- und Bewerberzahlen ab.

... und eine ehrliche Bilanz

Außerdem will der DGB die jährliche Ausbildungsbilanz ehrlicher und aussagekräftigter machen, in dem Jugendliche in Warteschleifen und den diversen Maßnahmen als gleichwertiger Bestandteil der Gesamtbilanz erfasst werden. In der Vergangenheit hatten die Gewerkschaften die Bilanz stets als irreführende Schönfärberei kritisiert, da mit diesem Bereich eine Vielzahl von Jugendlichen zu Gunsten eines positiven Endergebnisses statistisch ignoriert wurde.

Ingrid Sehrbrock, stellvertretende DGB-Vorsitzende und unter anderem zuständig für Jugend und Jugendpolitik bekräftigt, dass der Ausbildungspakt bislang die tatsächliche Situation verschleiert: "Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt ist trotz des Paktes noch immer angespannt: 1,5 Millionen junge Menschen auf dem Ausbildungsmarkt ist trotz des Paktes noch immer angespannt: 1,5 Millionen junge Menschen im Alter von 20 bis 29 Jahren haben immer noch keine abgeschlossene Ausbildung."

Klare Messlatte für die Beteiligung

Ein Abweichen von den zentralen Forderungen kommt Sehrbrock zufolge nicht in Frage. Der DGB hat für seine Beteiligung am Ausbildungspakt seine Messlatte klar definiert: "Wir wollen, dass möglichst alle Jugendlichen die Chance auf eine reguläre Ausbildung erhalten. Sie brauchen eine gute Ausbildung unter guten Bedingungen, die ihnen das nötige Rüstzeug für den Arbeitsmarkt der Zukunft mitgibt. Über eine Teilnahme der Gewerkschaften am Ausbildungspakt werden wir im Lichte der Gesprächsergebnisse der nächsten Tage eine Entscheidung treffen."