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24.04.2024, 12:04 Uhr

Betriebsratswahlen: "Traumergebnis" in Karlsruhe

  • 10.03.2010
  • Operativ

Wahlbeteiligung um elf Prozent gesteigert, der einzigen Konkurrenz-Liste vier Sitze abgerungen und damit auch die Basis der jahrelang präsenten AUB entscheidend geschrumpft - die IG Metall-Liste am Standort Karlsruhe verbucht mit der Betriebsratswahl einen vollen Erfolg. Gleichzeitig bedeutet das Ergebnis einen starken Ansporn für die künftige Arbeit.

W. Hebisch

Auch 2006 fand die Wahl am neunten März statt, es traten je eine Liste von IG Metall und AUB an, und es waren insgesamt 27 Mandate zu vergeben. Damit jedoch enden die wesentlichen Parallelen.

Wahlbeteiligung stark gestiegen, AUB weit abgeschlagen

Die Wahlbeteiligung stieg von damals gut 56 um elf auf nun 67 Prozent. Die IG Metall-Liste erhält mit 2.584 von 2.990 gültigen Stimmen 24 der 27 Mandate; die AUB verbucht mit 406 Stimmen den Verlust der Differenz von vier Mandaten und stellt mit künftig nur noch drei Sitzen im Gremium auch keinen freigestellten Betriebsrat mehr - zum ersten Mal seit rund 20 Jahren am Standort Karlsruhe.

Engagierte Arbeit und sachliche Information zu lokalen wie übergeordneten Themen

Den enormen Erfolg erklärt sich die IG Metall-Fraktion, der übrigens auch der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Lothar Adler angehört, mit vier Jahren engagierter Arbeit sowie sachlicher Information zu Standort- und IG Metall-Themen. Der bisherige und voraussichtlich wohl auch zukünftige Betriebsratsvorsitzende Wolfgang Hebisch analysiert: "Ich denke vielen Kolleginnen und Kollegen ist klar geworden, wie sich IG Metall und Betriebsratsarbeit notwendig ergänzen." Er selbst weiß dabei sehr genau, wovon er spricht: Ehrenamtlich ist er auch 2. Bevollmächtigter der <link http: www.karlsruhe.igm.de _blank external-link-new-window metall>undefinedKarlsruher IG Metall.

Die empfindliche Niederlage der AUB-Liste beruht wohl teilweise auf der AUB-Affäre, hat aber nach Einschätzung Hebischs auch handfeste örtliche Gründe. So hat sie unter anderem mit einem Wahlflugblatt die Sachebene klar verlassen, und: "Persönliche Angriffe oder auch allgemeine Angriffe auf die IG Metall haben die Kolleginnen und Kollegen abgeschreckt." Die IG Metall-Liste hingegen setzte auf ihre aktive Vertrauensleutearbeit, die unter anderem zur hohen Wahlbeteiligung beitrug. Zu guter Letzt spielte wohl auch das Tarifergebnis 2010 eine Rolle: "Viele Kolleginnen und Kollegen - auch  Nichtmitglieder - haben sich sehr positiv über den diesjährigen Tarifabschluss geäußert."

Ansporn für die nächsten vier Jahre

Unter dem Strich hat diese Mischung zu dem geführt, was Hebisch und seine KollegInnen verständlicherweise als "Traumergebnis" bezeichnen. Und das sehen sie nun als Ansporn, ihre Arbeit in den kommenden vier Jahren für alle Beschäftigten fortzuführen und weiter zu verbessern.