Siemens Dialog
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25.04.2024, 21:04 Uhr

Briefe aus Bad Neustadt

  • 25.02.2010
  • Operativ

Auch nach der Massenkundgebung gegen den Stellenabbau ist es keineswegs still um Siemens in Bad Neustadt geworden. So erschien man unter anderem bei der DGB-Bezirkskonferenz in München, um für Unterstützung zu werben und den Gast Horst Seehofer zu schelten; vergangene Woche demonstrierten zum Besuch des Grünen-Bundestagsabgeordneten Hans-Josef Fell spontan rund 600 Menschen.

(Details dazu auf den <link http: netkey40.igmetall.de homepages schweinfurt _blank external-link-new-window metall>undefinedInternet-Seiten der IG Metall Schweinfurt)

 

Briefaktion an Peter Löscher

Eine ganz besondere Aktionsform ist soeben mit Hilfe regionaler Politiker sowie der "<link http: www.mainpost.de _blank external-link-new-window>undefinedMain-Post" angelaufen. Im Rahmen einer Pressekonferenz erklärte Landrat Thomas Habermann am Montag, worum es geht. Die Entscheider bei Siemens sollten eigentlich einmal hautnah von direkt oder mittelbar Betroffenen mitbekommen, was für Folgen ihre Beschlüsse vor Ort haben, so Habermann. Daher stammt die Idee: "Weil das persönlich nicht geht, soll es jetzt in schriftlicher Form erfolgen." Gemeint ist eine Briefaktion, zu der Siemens-Betriebsrat, Landkreis Rhön-Grabfeld und die Stadt Bad Neustadt gemeinsam aufrufen.

Persönliche Schilderung statt allgemeiner Schelte

Angesprochen sind alle Bürger des Landkreises Rhön-Grabfeld und der Nachbarlandkreise. Sie sollten nach Möglichkeit jede Woche einen persönlichen Brief an CEO Peter Löscher schreiben, und zwar "keine Allgemein-Schelte, sondern einen sehr sachlicher Brief mit Bitte um Antwort". Inhaltlich empfehlen die Organisatoren, einfach die ganz persönlichen Auswirkungen des drohenden Arbeitsplatzverlustes zu schildern: "Menschen sollen über die Kinder im Studium, die pflegebedürftigen Eltern und die Ratenzahlung fürs Haus schreiben."

"Kein Wegfall von Arbeitsplätzen"

Habermann betonte in diesem Zusammenhang nochmals die Bedeutung Siemens' in der Region, wo das Unternehmen seit 73 Jahren vertreten ist. Von daher geht es auch nun nicht etwa um eine Verteufelung, wie er betonte, denn schließlich habe man es nicht mit einer "Heuschrecke" zu tun, sondern mit einer Firma mit guten unternehmensethischen Grundsätzen. Als eines der reichsten Unternehmen der Welt habe Siemens also durchaus andere Möglichkeiten den Stellenabbau: "Wir wollen keinen sozialverträglichen Arbeitsplatzabbau. Wir wollen eine regional verträgliche Lösung" - mit anderen Worten: "Kein Wegfall von Arbeitsplätzen."