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24.04.2024, 17:04 Uhr

Deutschland Schlusslicht bei der Alterssicherung

  • 07.09.2011
  • Allgemein

Es wird Arbeitsministerin Ursula von der Leyen wohl wenig gefallen: Die Organisation für Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD) bescheinigt Deutschland zu Beginn des "Rentendialogs" der Bundesregierung ein erhebliches Risiko von Altersarmut - ein herber Schlag für die offiziellen Beschwichtigungsversuche.

Arm nach lebenslanger Arbeit

Gegenüber der "<link http: www.welt.de print die_welt wirtschaft article13586955 mini-reform-gegen-altersarmut.html _blank external-link-new-window>undefinedWelt" erklärte OECD-Expertin Monika Queisser, Deutschland gehöre "international zu den Schlusslichtern bei der Alterssicherung von Geringverdienern". Ursache sei die strenge Koppelung von Leistungen an die gezahlten Beiträge, aufgrund derer Menschen mit niedrigen Einkommen auch dann im Alter armutsgefährdet seien, wenn sie ihr Leben lang gearbeitet haben.

Bundesregierung unter Zugzwang

Der Druck auf die Bundesregierung, anstatt abzuwiegeln wirksame Gegenmaßnahmen zu präsentieren, wächst mit dieser Aussage weiter: "Noch ist Altersarmut in Deutschland nicht weit verbreitet, doch wird sie deutlich zunehmen, wenn man nicht jetzt Maßnahmen ergreift", unterstützt Queisser Handlungsaufforderungen unter anderem von Gewerkschaftsseite.

Neben Menschen mit nierigem Einkommen sieht die OECD auch solche mit langen Erwerbsunterbrechungen wegen Arbeitslosigkeit oder Familienzeiten als Risikogruppe; hinzu kommt, dass viele außerhalb der Pflichtversicherung Erwerbstätige es versäumen, eine eigene Altervorsorge aufzubauen.