Siemens Dialog
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25.04.2024, 11:04 Uhr

Die AUB speckt ab

  • 24.03.2010
  • Allgemein

Während die "Arbeitsgemeinschaft unabhängiger Betriebsangehöriger" bei den laufenden Betriebsratswahlen in ihrem früheren "Stammunternehmen" Siemens längst rapide weiter an Einfluss verliert, denkt ihr Bundesvorsitzender laut nach. Und zwar darüber, wie man mit gutem Abschneiden bei eben diesen Wahlen neue Mitglieder anziehen könnte.

Gegenüber der aktuellen "<link http: www.wiwo.de politik-weltwirtschaft aub-chef-knoob-2010-ist-unser-schicksalsjahr-425434 _blank external-link-new-window wiwo>Wirtschaftswoche" erklärte Schelsky-Nachfolger Rainer Knoob, 2010 werde für die AUB zum "Schicksalsjahr". Die "große Chance" sieht er in der Tatsache, dass viele frühere AUB-Betriebsräte aus verständlichen Gründen dieses Mal lieber als unabhängige (mit kleinem "u") Betriebsräte kandidieren, aber: "Sie bleiben uns aber inhaltlich verbunden." Man kennt das von einer beliebten Werbungkampagne bei der Namensänderung eines Schokoriegels: "... ansonsten ändert sich nix."

Alte Strukturen, neues Etikett

Diese Erkenntnis deckt sich in der Tat mit der vieler Beschäftigter und IG Metall-VertreterInnen in den Betrieben. Bezweifeln muss man aber, dass die dahinterstehende Rechnung aufgeht. Die bisher vorliegenden Ergebnisse nämlich lassen eher vermuten, dass man in den Betrieben für alte AUB-Strukturen mit neuem Etikett nur bedingt Verständnis aufbringt.

Die Schlankheitskur geht weiter

"Klar, wir mussten abspecken", räumt Knoob mit Blick auf die materiellen Mittel seiner Organisation, ganz im Sinne der selbstverordneten neuen Transparenz, das ohnehin Offensichtliche ein. Unklar war ihm zum Zeitpunkt des Gesprächs vermutlich noch, was sich mittlerweile abzeichnet: Wo bereits gewählt ist, müssen die "Unabhängigen", gleich unter welcher Bezeichnung sie nun auftreten, froh sein, ihre bisherigen Mandate zu halten. An den meisten Standorten und insbesondere in etlichen ihrer früheren "Hochburgen" wurde die neue-alte Linie empfindlich abgestraft, zumal, wenn auch alte Wahlkampftaktiken hinter der neuen Fassade hervorlugten. Da wird man womöglich bald ein weiteres Loch in den Gürtel stanzen müssen.