Drei Themen standen bei diesem Treffen der SEC-Agenda-Gruppe im Mittelpunkt:

(1) Europäische SEC-Agenda „Siemens 2020“

Das SEC hat seine Vorschläge und Forderungen für die europäische Vertretung von Arbeitnehmerinteressen in fünf Schwerpunkten gebündelt. Die wichtigste Voraussetzung dafür: alle Handlungsfelder habe eine europäische Bedeutung und sie ermöglichen es dem SEC, länderübergreifend aktiv zu werden. Die Entscheidung über die Agenda-Themen ist das Ergebnis einer europaweit durchgeführten Umfrage unter allen SEC-Mitgliedern.

Herausgekommen ist ein mittelfristiges SEC-Aktionsprogramm mit diesen Handlungsfeldern:

1. Weiterentwicklung der Arbeitnehmerrechte und der Mitbestimmung
2. Stärkung der Europäische Wertschöpfung
3. Förderung von Investition und Innovation
4. Sichere Beschäftigung und qualifizierte Arbeit
5. Vertrauensvolle Unternehmenskultur

Diese Aktionsfelder sind der politische Kompass für die europäische Interessenvertretung im Siemens-Konzern. Sie sind von strategischer Bedeutung, weil sie die europäischen Arbeitnehmerinteressen in strukturpolitischen Handlungsfeldern bündeln und gemeinsame Positionen gegenüber den Umbauplänen bei Siemens festlegen. Harald Kern: „Wir haben Vorschläge und wie haben Forderungen. Wir setzen uns dafür ein, diesen Positionen Gehör und Geltung zu verschaffen. Wir werden uns in die aktuellen Diskussionen zum Konzernumbau und über Zukunftsentwicklungen einbringen, damit europäische Arbeitnehmerinteressen nicht unter die Räder geraten.“

(2) SEC-Leitlinien für die europäische Interessenvertretung

Die erfolgreiche Vertretung von europäischen Arbeitnehmerinteressen setzt voraus, dass 35 nationale SEC-Mitglieder aus 23 Ländern über eine gemeinsame Plattform für Information, Kommunikation und Zusammenarbeit verfügen. Das Projekt hat uns in die Lage versetzt, das wechselseitige Verständnis und die von Vertrauen geprägte Zusammenarbeit im SEC zu verbessern. Ausgehend von der länderspezifischen Praxis der SEC-Mitglieder wurden gemeinsame Anforderungen und Handlungsmöglichkeiten der SEC-Mitglieder beraten und in so genannten „Leitlinien für SEC-Mitglieder“ gebündelt. Diese beschreiben das gemeinsame Verständnis für die Ausübung des SEC-Mandats und die Grundprinzipien der europäischen Zusammenarbeit im SEC auf der Grundlage von Rechten, Pflichten und Aufgaben. Die Leitlinien geben politische Orientierung und sie sollen handlungsanleitend und motivierend wirken. Sie sind die zentrale Arbeitsplattform für die Aktivitäten, Arbeitsweisen und Entscheidungen im SEC.

Der auf dem Workshop in Billund beratene Entwurf der SEC-Leitlinien wird jetzt mit dem Ziel einer neuen Geschäftsordnung weiter konkretisiert.

(3) Europäische SEC-Siemens-Landkarte 2015

Mit der europäischen SEC-Siemens-Landkarte reagieren wir auf einen immer wiederkehrenden Einwand, dass das SEC und die nationalen SEC-Mitglieder bei den Beschäftigten zu wenig bekannt sind. Ein wichtiges Projektziel war deshalb: Wir wollen dem SEC „ein Gesicht geben“ und das Gremium nach innen und außen bekannter machen. Dazu werden wir ein SEC-Manual erstellen und verbreiten. Dort enthalten sind Länderprofile mit den wichtigsten wirtschaftlichen und beschäftigungspolitischen Trends, Kurzporträts aller nationalen SEC-Mitglieder sowie Rahmeninformationen zu den national geltenden Arbeitnehmerrechten und den Strukturen betrieblicher und gewerkschaftlicher Interessenvertretung. Ergebnis ist ein aktuelles Handbuch mit Informationen zu den wirtschaftlichen Aktivitäten von Siemens in Europa und zur SEC-Präsenz in den jeweiligen Ländern.

Die Europäische SEC-Siemens-Map wird im April 2015 vorliegen.