Gegen die Entsorgung

In München, wo wegen der geplanten Schließung des Standorts Tübinger Straße die Wogen besonders hoch schlagen, gingen praktisch sämtliche Beschäftigten um halb zwölf auf die Straße - trotz des altbekannten Versuches aus dem Management, mit Hinweisen auf die Arbeitszeit Verunsicherung zu schüren. In einem Demonstrationszug zogen sie lautstark vom Betriebseingang zu einem nahegelegenen Wertstoffhof, um dort symbolisch die Entsorgung von EDM zu verhindern.

Perspektive für alle Beschäftigten

Bei der dortigen Abschlusskundgebung fasste Betriebsbetreuer Martin Kimmich die bundesweite Haltung der Arbeitnehmerseite zusammen: "Wir fordern von Siemens eine Perspektive für alle Beschäftigten und lassen uns nicht spalten. Und die einzige Sprache, die Siemens derzeit zu verstehen scheint, ist die des Druckes." Johann Höcherl, Verbindungskreissprecher Südbayern und Gesamtbetriebsratsmitglied wies auf Siemens' unveränderten Bedarf an guten Facharbeitern und forderte die KollegInne mit Blick auf bereits angebotene Aufhebungsverträge: "Die sind ein Witz - zerreißt sie."

Siemens-Trauerspiel in München

Günter Prietz, Betriebsratsvorsitzender der Siemens NL Süd erinnerte angesichts des mit EDM jüngsten Beispiel für den schleichenden Rückzug Siemens': "Es ist ein Trauerspiel, was mit den Siemens-Arbeitsplätzen in München passiert, Siemens war einmal der größte private Arbeitgeber in München, von ehemals fast 50.000 bleiben nächstes Jahr vielleicht nur noch 6.000 übrig - das können wir nicht hinnehmen."

Berichte aus den anderen EDM-Standorten folgen im Siemens Dialog, sobald alle Aktionen abgeschlossen sind und die entsprechenden Informationen vorliegen.