Siemens Dialog
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19.04.2024, 23:04 Uhr

Eher Auf- als Abbau

  • 31.03.2011
  • Operativ

"Mir macht es noch genauso viel Spaß wie am ersten Tag", versicherte Siemens-CEO Peter Löscher am Dienstag mit Blick auf seine Zukunft im Konzern dem "Handelsblatt". Es bleibt zu hoffen, dass die vom Industry-Umbau betroffenen Beschäftigten diese Aussage nach Abschluss der damit verbundenen Umwälzungen ebenfalls unterschreiben können.

Veränderungen für "einzelne Mitarbeiter"

Der zu Wochenbeginn angekündigte Umbau jedenfalls soll laut Löscher nicht zu Stellenabbau führen: "Eher das Umgekehrte wird der Fall sein", prognostizierte er, wenn auch zurückhaltend, bei der telefonischen Pressekonferenz am Dienstag. Dennoch könne es im Rahmen der entsprechenden Maßnahmen für "einzelne Mitarbeiter" Veränderungen innerhalb des Konzerns geben. Die für den neuen Sektor Infrastructure & Cities vorgesehenen Beschäftigten können damit also nicht gemeint sein - ihre Anzahl liegt bei etwa 81.000.

Die Folien, auf denen die bevorstehenden Veränderungen dargestellt werden, bleiben in Bezug auf mögliche Auswirkungen auf die Beschäftigung ebenfalls unverbindlich; man gehe davon aus, jedem betroffenen Mitarbeiter einen Arbeitsplatz anbieten zu können. Insgesamt klingen die Hinweise zu den erewarteten Auswirkungen der Umbaumaßnahmen also eher harmlos.

Information, Beteiligung und Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen

Dennoch kann es in diesem Zusammenhang nicht schaden, auf die Vereinbarung zur Standort- und Beschäftigungssicherung hinzuweisen, die IG Metall und Gesamtbetriebsrat bereits in ihrer ersten Stellungnahme erwähnten (siehe Siemens baut wieder um). Die im September 2010 unterzeichnete Vereinbarung nämlich schreibt nicht nur umfassende Informations- und Beteiligungsrechte für die Arbeitnehmervertreter vor, sondern schließt auch betriebsbedingte Kündigungen grundsätzlich aus.