Siemens Dialog
https://www.dialog-igmetall.de/nachrichten/ein-starker-start
28.03.2024, 11:03 Uhr

Ein starker Start

  • 25.02.2013
  • Allgemein

- so fasst ein Flugblatt vom Montag den Aktionstag der vergangenen Woche auf den Punkt getroffen zusammen. Auswertung und Nachlese sind immer noch nicht gänzlich abgeschlossen, aber fest steht: Über 80 Standorte und etliche Tausend TeilnehmerInnen verliehen dem Aktionstag einen Schwung, der selbst optimistische Erwartungen übertroffen hat.

Abstimmung mit klarem Ergebnis in Mülheim.

Unbeugsam in Rostock.

Interesse in Bremen.

Margenhungrige Casino-Banker in Köln.

Post für Herrn Löscher aus Stuttgart.

ZOFF in Bielefeld.

Sichtbare Solidarität aus Rastatt.

Energie in der NL Hamburg.

Gegen Rasenmäher in Freiburg.

Diesen Schwung gilt es nun mitzunehmen, um nach dem starken Start weiter gegen "Siemens 2014" und die damit verbundene Strategie vorzugehen. Zuerst einmal aber stehen noch etliche Meldungen von den Standorten aus:

Aktionsvielfalt in Mülheim

In Mülheim nutzten die Aktiven gleich mehrere Aktionsformen. In den Bürogebäuden fanden am Vormittag Diskussionen der Betriebsräte mit den Beschäftigten statt. In diesem Zusammenhang konnten sie außerdem darüber abstimmen, ob sie "Siemens 2014" oder "Siemens 2020" für den besseren Ansatz halten - das Ergebnis: 95,3% stimmten für "Siemens 2020", nur 2,8% für "Siemens 2014" und 1,9% für beides. Zusätzlich gab es auf dem Riesenareal zwei Kundgebungen, bei denen unter anderem Robert Kensbock, Gesamtbetriebsrat und Siemens-Aufsichtsrat, den SiemensianerInnen zum Austausch zur Verfügung stand. Die zahlreichen KollegInnen auf Montageeinsatz im Ausland schließlich wurden per SMS und Mail auf dem Laufenden gehalten.

Kleinere Betriebe ließen sich nicht lumpen

Nicht weniger bemerkenswert ist auch der Einsatz an den vielen kleinen "Bonsaistandorten", wie es im Bericht aus der Niederlassung Rostock hieß. Mit Flugblättern und in Diskussionen informiert wurden die SiemensianerInnen auch in den Niederlassungen Augsburg, Karlsruhe, Kiel und Essen. Dort reagierten sie mit einer spontanen Diskussion vor der Niederlassung, um ihr Unverständnis der Margenforderung zu unterstreichen. Unter dem Motto "Deine Meinung ist gefragt!" stand der Aktionstag in der NL Bremen, wo man sich um 5 vor 12 vor der NL an einem Infostand der IG Metall traf. Die dortige Information ist gleichzeitig der Auftakt einer Kampagne, bei die KollegInnen ihre Ideen und Vorstellungen für eine innovative Entwicklung von Siemens aktiv einbringen sollen.

Stelle zugunsten der Marge gestrichen

In der NL Köln fanden die Beschäftigten am Aktionstag Flyer und die Botschaft auf ihren Schreibtischen "Dieser Arbeitsplatz wurde zugunsten der Marge gestrichen." Später zogen als Banker und Investoren verkleidete Vertrauensleute und Betriebsräte durch die NL Köln und ließen die MitarbeiterInnen aktiv an der Ermittlung der neuen Margenziele beteiligen: Mit einem Margen-Vorgabewürfel. Bei Ergebnissen unter 12% reagierten die "Banker" rabiat: "Die gewürfelte Marge entspricht leider nicht den Erwartungen, ihre Abteilung wird daher verkauft oder geschlossen!" Das Trostpflaster in solchen Fällen: ein Beratungsgutschein für die Bundesagentur für Arbeit.

Information & Kommunikation

Infostände als Kontaktforum zwischen Betriebsräten, Vertrauensleuten und Beschäftigten gab es in vielen weiteren Niederlassungen. In Stuttgart etwa begannen, verbunden mit einer Postkarten-Aktion an den Siemens-Vorstand schon am frühen Morgen Gespräche und Diskussionen zu "Siemens 2014". Ein oft gehörter Eindruck: Dass für Siemens mittlerweile Aktionäre und Analysten wichtiger seien als Kunden - ganz abgesehen von den Mitarbeitern.

Bielefeld sucht ZOFF

In Bielefeld hatten sich die MetallerInnen ein besonderes Motto ausgesucht: Sie fordern ZOFF - eine Zukunft ohne Furcht & Frust. Diese Forderung wurde mit Flugblättern und Info-Plakaten, aber auch mit originellen Hinweisschildern im ganzen Betrieb unübersehbar demonstriert.

Im Siemens-Werk Rastatt (ehemals Landis & Gyr) beteiligten sich die rund 500 am Donnerstag anwesenden KollegInnen mit Unterschriften und Solidaritätsbekundungen insbesondere für ihre KollegInnen im nur rund 200 Kilometer entfernten Konstanz. Die Kritik richtet sich hier wie an vielen anderen Orten unter anderem gegen die "Salamitaktik" des Vorstandes, so die Betriebsratsvorsitzende: "Eine Verschleierungstaktik ist klar erkennbar!"

Energie in Hamburg

In der NL Hamburg bereiteten Vertrauensleute und Betriebsräte ihre KollegInnen schon vor dem Aktionstag mit Flugblättern vor. Am Donnerstag selbst gab es dann einen Infostand der IG Metall, an dem "Siemens 2020" als Gegenentwurf zu "Siemens 20142 präsentiert wurde. Außerdem verteilten die Metaller Energie für die nächste Betriebsversammlung - in Form von Traubenzucker mit dem Logo der IG Metall.

In Freiburg verteilten Betriebsräte ein Flugblatt und erläuterten in persönlichen Gesprächen die Hintergründe des Aktionstages. Gleichzeitig wurde hier der Fragebogen der IG Metall-Beschäftigtenbefragung "Arbeit: sicher und fair" ausgegeben. Das Fazit, das so oder ähnlich an diesem 21. Februar 2013 wohl für alle Standorte gelten dürfte: "Bei den Kolleginnen und Kollegen kommt die Problematik von 'Siemens 2014' an. Wir Betriebsräte stehen für Innovation anstatt Personalabbau mit dem Rasenmäher."


Mehr Fotos aus den Aktionsstandorten gibt es in unserer Bildergalerie auf der Startseite.

Das "Dankeschön" von IG Metall, Vertrauensleuten und Betriebsräten kann man als PDF über obenstehenden Link (Danke-Aktionstag.pdf) herunterladen.