Siemens weiter in der Verantwortung

IG Metall und Betriebsrat haben den Siemens-Vorstand erneut aufgefordert, einzugreifen und dafür zu sorgen, dass  eine Einigung möglich wird. Mdexx ist von Siemens abhängig, so die logische Argumentation, und Siemens steht daher in der Verantwortung. Mdexx hält derzeit unverändert am Abbau von fast der Hälfte der Belegschaft und der standortgefährdenden Verlagerung der profitabelsten Produkte nach Tschechien fest und will so schnell wie möglich Entlassungen.

Betriebsrat und IG Metall kündigen Eskalation an

Betriebsrat und die IG Metall kündigen an, dass sie im Fall des Scheiterns der Verhandlungen den Widerstand eskalieren werden. Der Betriebsrat hat dazu beim Arbeitgericht Bremen eine weitere Einigungsstelle beantragt, um  anstelle von Entlassungen Kurzarbeit durch zu setzen. Darüber hinaus fordert er zur Vermeidung von Entlassungen entsprechend der in einem Tarifvertrag zur Beschäftigungssicherung verankerten Möglichkeiten die Absenkung der tariflichen Arbeitszeit.

Der Arbeitgeber lehnt das ab, muss aber damit rechnen, dass  der Betriebsrat die angekündigten Entlassungen durch das Arbeitsgericht solange verbieten lassen wird, wie das bereits eingeleitete Einigungsverfahren in einer zusätzlichen tariflichen Einigungsstelle über die Arbeitszeitabsenkung nicht abgeschlossen ist - in der Regel dauert dies mehrere Wochen.

Bei Scheitern: Weitere Warnstreiks, Kundgebung bei Betriebsräteversammlung

Die IG Metall kündigt unterdessen weitere Warnstreiks an: Wenn die Einigungsstelle am Dienstag scheitert, ist für Donnerstag der Besuch der Betriebsräteversammlung der Siemens AG in Hannover durch die Belegschaft geplant. Die mdexx-Beschäftigten wollen dort den Siemens-Vorstand an seine Verantwortung erinnern.