Siemens Dialog
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25.04.2024, 14:04 Uhr

Erfolg in der Leiharbeit bei Siemens

  • 27.07.2011
  • Allgemein

Im Juli 2009 schlossen der Gesamtbetriebsrat der Siemens AG und die Unternehmensseite eine Gesamtbetriebsvereinbarung zur Leiharbeit. Damit kamen die Betriebsräte und die IG Metall bei Deutschlands größtem privaten Arbeitgeber dem Ziel einen großen Schritt näher, die massive Benachteiligung der Betroffenen einzudämmen. Nach fast genau zwei Jahren ist klar: Die Mühe hat sich gelohnt.

Positives Fazit

Gestaffelte Anhebung des Entgelts bis zum Grundentgelt des Metall- und Elektrotarifvertrags ab dem 16. Einsatzmonat und das Angebot eines Arbeitsplatzes bei Siemens nach 18 Monaten - das sind die Kernpunkte der Vereinbarung (siehe Gesamtbetriebsvereinbarung regelt Leiharbeit). Das erste Fazit der Umsetzung stellt sich vor diesem Hintergrund unter dem Strich positiv dar.

Rahmenvereinbarung und Umsetzung führen zum Erfolg

Im Geschäftsjahr 2009/10 und den ersten beiden Quartalen 2011 wurden insgesamt deutlich über 3.000 frühere Leiharbeitnehmer zu Siemens-Beschäftigten, mehr als 1.500 mit unbefristeten Anstellungsverträgen. Bettina Haller, Siemens-Konzernbetriebsratsvorsitzende und Gesamtbetriebsratsmitglied, fasst den Erfolg der Anstrengungen zusammen: "Mit der Rahmenvereinbarung und dank der örtlichen Betriebsräte konnten wir erreichen, dass 1.500 prekäre in reguläre Beschäftigungsverhältnisse umgewandelt wurden." Als weiteres Plus sind gut 1.600 LeiharbeitnehmerInnen zu bewerten, deren Situation durch Übernahme in befristete Arbeitsverhältnisse erheblich verbessert werden konnte.

Aus prekär mach' regulär

Wie schon vor rund neun Monaten ist aber auch offensichtlich, dass auch nach diesem Fortschritt noch kein Anlass besteht, sich zurückzulehnen (siehe Leiharbeiter: Nicht alles in trockenen Tüchern). Solange keine wirkungsvolle politische beziehungsweise gesetzliche Regulierung die Leiharbeit auf ihren ursprünglichen Zweck - die Kompensation von Auslastungsspitzen - zurückstutzt, bleibt die Herausforderung bestehen.

Das gilt auch für die Siemens AG: Die Anzahl der Betroffenen liegt aktuell (Ende Juni 2011) über die Sektorengrenzen hinweg bei gut 6.800. Bettina Haller bringt es auf den Punkt: "Angesichts der nach wie vor zu hohen Anzahl an Leiharbeitern muss die Auseinandersetzung fortgeführt werden."