Siemens Dialog
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28.03.2024, 09:03 Uhr

Erst verliehen, dann verloren?

  • 30.10.2012
  • Allgemein

Unter diesem Motto protestieren am ersten November Stammbeschäftigte und LeiharbeitnehmerInnen des Frankfurter Siemens-Schaltanlagenwerks gegen den Versuch der Siemens AG, ihre Gesamtbetriebsvereinbarung zur Leiharbeit unter dem Vorwand des Tarifabschlusses wieder zu verschlechtern.

Den Branchenzuschlag ...

Die <link http: www.igmetall-frankfurt-wiesbaden-limburg.de _blank external-link-new-window>undefinedIG Metall-Verwaltungsstelle Frankfurt ruft zur öffentlichen Protestkundgebung vor dem Siemens Schaltanlagenwerk (Frankfurt-Fechenheim) am 1. November um 13 Uhr 30 auf - passend zum Datum also, an dem erstmals der tariflich vereinbarte Branchenzuschlag für LeiharbeitnehmerInnen der Metall- und Elektroindustrie in Kraft tritt.

... zur Verschlechterung missbrauchen?!?

Der Aufruf (siehe Leiharbeit-VS-F.pdf) bringt auf den Punkt, warum ausgerechnet an diesem Tag bei Siemens protestiert wird: "Siemens hatte sich in einer Betriebsvereinbarung 2009 zumindest nach einem Einsatz der Leiharbeitnehmer von mehr als 15 Monaten zur Gleichbezahlung verpflichtet. Nun will Siemens den Abschluss des Tarifvertrags nutzen und sich von den eigenen Zusagen wieder verabschieden. Tarifverträge sind aber stets Mindestabsicherungen."

Nicht nur in Frankfurt betrachtet man es als unverfroren, was Siemens sich da ausgedacht hat - auf Kosten der ohnehin immer noch benachteiligten Leiharbeitnehmer, für die die Pläne den Verlust von einigen hundert Euro pro Monat bedeuten würden. Dass Siemens obendrein auch noch die Verpflichtung zur Übernahme nach 18 Monaten Beschäftigungsdauer wieder loswerden will, bezeichnet Katinka Poensgen von der IG Metall-Bezirksleitung Mitte als durch nichts zu rechtfertigen: "Hier will ein hochprofitabler Konzern auf Kosten der Schwächsten in der Belegschaft seine Profite weiter steigern. Das werden wir nicht hinnehmen."

"Ob Stamm, ob Leih - wir sind dabei!"

- mit diesem Slogan sind die Frankfurter Schaltanlagenwerker aufgerufen, durch ihre Teilnahme an der Aktion die gemeinsame Forderung hier und anderswo zu unterstützen: die Einhaltung der Gesamtbetriebsvereinbarung und die Übernahme der Leihkollegen und Leihkolleginnen. Es gilt, den Verantwortlichen bei Siemens einmal mehr einen wichtigen Grundsatz der Arbeitnehmerseite unmissverständlich klar zu machen: "Wer bei uns spart, muss mit uns rechnen!"