Siemens Dialog
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23.04.2024, 14:04 Uhr

Erste Verhandlungsrunde für die Niederlassungen

  • 18.11.2011
  • Operativ

In München traf am Donnerstag die Verhandlungskommission der IG Metall mit den Vertretern der Firmenseite zusammen. Die erste Verhandlungsrunde über die Tarifvertragliche Sondervereinbarung (TVSV) brachte keine Annäherung, statt dessen stellten die Parteien ihre Positionen dar.

Die Verhandlungskommission der IG Metall besteht zum einen aus der Tarifexpertin der IG Metall Bayern, Sibylle Wankel, und dem Unternehmensbeauftragten für Siemens, Reinhard Hahn, zum anderen aus der stellvertretenden Gesamtbetriebsratsvorsitzenden Birgit Steinborn, der Betriebsratsvorsitzenden der NL Regensburg Bettina Müller sowie Udo Becker (NL Düsseldorf) Lilli Rolfs (NL Berlin) und Andreas Vortmüller (NL Hannover) auf der betrieblichen Seite. Die Delegation der Arbeitgeberseite führte Martin Naser.

Kernforderungen diskutiert

Alle Kernforderungen der Arbeitnehmerseite wurden noch einmal eingehend dargestellt und begründet. Im Mittelpunkt steht dabei die tarifliche Absicherung der Leistungs- und ergebnisorientierten Erfolgsbeteiligung (LeE) mindestens auf Höhe des tariflichen Urlaubs- und Weihnachtsgeldes. Die Beschäftigten in den Niederlassungen erwarten nach ihrem Verzicht der zurückliegenden Jahre nicht nur für 2011, sondern auch in Zukunft die selbe Einkommenssicherheit wie ihre KollegInnen in den Werken.

Darüber hinaus soll die Qualifizierung so ausgebaut werden, dass eine verkappte Arbeitszeitverlängerung ausgeschlossen ist und die Beschäftigten die Möglichkeit erhalten, ihre Fähigkeiten den sich wandelnden Anforderungen anzupassen. Das Eingruppierungssystem soll durchlässiger und die Mitbestimmungs- und Reklamationsmöglichkeiten erweitert werden. Zu guter Letzt müssen die Ungleichbehandlung von Ost und West bei der Arbeitszeit endlich abgeschafft und einheitliche Regelungen zu Dienstreisen und Montage eingeführt werden.

Arbeitnehmer erwarten verhandlungsfähiges Angebot

Die Firmenseite stellte in ihren Ausführungen keine überzeugenden neuen Aspekte dar und blieb ein konkretes Angebot schuldig. Die Verhandlungskommission der IG Metall machte deutlich, dass sie bei der nächsten Runde ein verhandlungsfähiges Angebot erwartet, das den berechtigten Forderungen der Beschäftigten gerecht wird. Ein Termin für die nächste Verhandlung wird zeitnah abgestimmt.

Fairer Tarif für alle!

Die Verhandlungskommission der IG Metall war sich nach der Verhandlung einig: Die Arbeitgeberseite braucht deutliche Signale von den Beschäftigten aus den betroffenen Standorten, um sich zu bewegen. Die Betriebsräte werden sie bei den Betriebsversammlungen zum Jahresende ausführlich informieren und zur Beteiligung mit Unterstützung der IG Metall auffordern. Das Motto: Fairer Tarif für alle!