Die Neuausrichtung betrifft neben dem bereits bekannten Stellenabbau auch Aspekte der Zukunft und Ausrichtung der verschiedenen Geschäftsfelder des Unternehmens und damit letztlich die Aufstellung und Bedeutung der Standorte im Rahmen globaler Wertschöpfungsnetzwerke. Der bayerische IG Metall-Bezirksleiter Jürgen Wechsler fasste zur Eröffnung der Tagung zusammen: "Siemens war schon lange nicht mehr in ruhigem Fahrwasser. Verkäufe wie bei der Audiologie, Sanierungsmaßnahmen wie in der Flughafenlogistik und Ausgliederungen wie die von Healthcare lassen daran auf Sicht auch keine Änderung erwarten."

Diese Situation erweitert die Betriebsratsarbeit zunehmend um Handlungsfelder, die weit über die traditionellen Tätigkeiten der Interessenvertretung hinausgehen, erklärt Wechsler: "Wir müssen uns heute immer stärker mit Prozessen auseinandersetzen, über die sich früher ausschließlich das Management den Kopf zerbrochen hat. Wir treiben gleichzeitig Nachhaltigkeit und Innovationen voran, setzen uns für eine strategische Personalentwicklung ein und machen uns Gedanken über Zukunftsmärkte."

Vor diesem Hintergrund setzt sich die Fachtagung mit den Auswirkungen der aktuellen Entwicklungen auf die Beschäftigten und ihre Arbeitsbedingungen auseinander. Daraus abgeleitet wird untersucht, vor welchen Aufgaben die Betriebsräte stehen und welche Handlungsmöglichkeiten ihnen im Rahmen der gesetzlichen, betrieblichen und tarifvertraglichen Mitbestimmung bei deren Bewältigung zur Verfügung stehen. Als Referenten tragen unter anderem die Vorsitzende des Gesamtbetriebsrates Birgit Steinborn sowie Reinhard Hahn, Leiter des Siemens Teams der IG Metall, zu der Fachtagung bei. Wechsler fasst die übergeordnete Zielsetzung zusammen: "Die Beschäftigten und die Betriebsräte an den Siemens-Standorten sind mit enormen Herausforderungen konfrontiert. Aus Arbeitnehmersicht geht es dabei vor allem darum, sämtliche rechtlichen, formalen und tariflichen Möglichkeiten auszuschöpfen, um Standorte und Arbeitsplätze zukunftsfest abzusichern. Die IG Metall Bayern wird alles daran setzen, dass die hochwertigen Arbeitsplätze von Siemens in Bayern erhalten bleiben oder besser noch mehr werden."

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