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19.04.2024, 05:04 Uhr

Fonds, Pensionsfonds, Hedgefonds & Co.

  • 27.12.2011
  • Allgemein

Einer gewinnt immer: Die Finanzbranche ist eine Krake, die keine Werte schafft, aber einen großen Teil des gesellschaftlich erwirtschafteten Mehrwerts abkassiert und die Realwirtschaft stranguliert. Spätestens mit der Finanzkrise ist dieses (Vor-) Urteil eindrucksvoll bestätigt und zum Allgemeinwissen geworden.

Neue Untersuchungen aus Großbritannien und den USA, die die Financial Times Deutschland (14.12.2011) zusammenfasst, kommen zum gleichen Ergebnis. Dabei geht es um die (Minder-) Leistung speziell von Fondsmanagern und Vermögensverwaltern. Die erste Gruppe verwaltet die Ersparnisse, z.B. die Betriebsrenten von Otto Normalverbraucher oder Joe Sixpack. Vermögensverwalter sind für die betuchten obersten 1 Prozent der Gesellschaft zuständig. Ein paar Fakten:

  • Heutige britische Pensionsfonds mit 25 Jahren Laufzeit behalten bis zu 39 Prozent des Endvermögens ein – für Verwaltungsgebühren etc.
  • 1994 hat ein Brite 70.000 britische Pfund (GBP) in einen Pensionsfonds eingezahlt. 2009 erfuhr er, dass der theoretische Gewinn von 46.000 GBP komplett für Kosten und Gebühren draufging.
  • Auch viele Private Equity-Fonds, eine Geldanlage für Betuchte, sind „unter Wasser“, weil sie vor der Krise zu Höchstpreisen Firmen übernommen haben. Jetzt ist diese Vermögensanlage der Reichen oft nur noch die Hälfte wert. Aber die Fonds kassieren pro Jahr weiterhin bis zu zwei Prozent Verwaltungsgebühr – natürlich von der ursprünglichen Anlagesumme.
  • Hätte Warren Buffet, reichster Mann der USA mit 62 Mrd. US-$ Vermögen, ursprünglich sein Geld nicht selbst investiert, sondern einem Hedgefonds zur Anlage überlassen, wäre er jetzt ganze 5 Mrd. US-$ reich. Der übergroße Rest wäre bei den Verwaltern des Hedgefonds hängen geblieben. Die bekommen nämlich zwei Prozent von der Anlagesumme als Fix- und 20 Prozent als erfolgsabhängige Vergütung.