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19.04.2024, 19:04 Uhr

Ganswindt geht

  • 11.09.2006
  • Allgemein

Thomas Ganswindt verlässt Siemens. In den vergangenen Jahren strich der Manager mehr als 20.000 Jobs. In den nächsten Tagen wird der Sanierer selbst seine Sachen packen.

Am Freitag gab Siemens bekannt, dass der 46-jährige Ganswindt den Technologiekonzern Ende des Monats verlassen wird. Zahlreiche Medien wie das <link http: www.handelsblatt.com news karriere koepfe _pv _p _t ft _b default.aspx ganswindt-verlaesst-siemens-vorstand.html _blank>Handelsblatt griffen die Meldung auf. Der Abgang kommt nicht unerwartet, denn es war klar, dass die Tage des Thomas Ganswindt im mächtigen Zentralvorstand gezählt sind. Dort ist er für die Problembereiche Telekommunikation (Com) und IT-Dienstleistungen (SBS) zuständig. "Weil das Kerngeschäft von Com mit Nokia zusammengelegt wird und SBS stark schrumpft", so das Handelsblatt, "wäre Ganswindt bald ohne konkretes Arbeitsgebiet dagestanden." Deshalb wurde seit Wochen über die Personalie spekuliert.

Lange Jahre hatte Ganswindt für die Verkehrstechnik von Siemens gearbeitet, ehe ihn der damalige Konzernchef und heutige Aufsichtsratsvorsitzende Heinrich von Pierer 2001 zum Chef des Netzwerkgeschäfts machte, das später in Com aufging. 2004 zog er in den Zentralvorstand ein. Ganswindt gelang es zwar, seinen Bereich aus den roten Zahlen zu führen. Das Geschäftsfeld erreichte aber nie die Rendite, die von der Zentrale gefordert wurde. Eine Zeit lang galt der Ingenieur als Kandidat für die Nachfolge von Pierers an der Konzernspitze. Von Pierer gab schließlich aber Ganswindts Rivalen Klaus Kleinfeld den Vorzug.

Ganswindt, der seit 1989 für Siemens gearbeitet hat, wird jetzt Vorstandschef der Luxemburger Elster Group, der ehemaligen Ruhrgas Industries. Das Unternehmen ist ein Anbieter von Geräten, mit denen sich der Verbrauch von Strom-, Gas- und Wasser messen lässt. Elster beschäftigt 9000 Mitarbeiter.