Siemens Dialog
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28.03.2024, 21:03 Uhr

Gedämpfte Ambitionen

  • 23.01.2015
  • Allgemein

"Aufstieg, nein danke!" überschreiben die aktuellen vdi-Nachrichten ihren Bericht zu einer überraschenden Erkenntnis. Vielen gut qualifizierten Ingenieuren kommt offenbar die Lust abhanden, dem Erreichen der klassischen Karriereziele in einer Chefetage alles andere unterzuordnen - sie "verweigern sich immer öfter dem Aufstieg in Top-Positionen."

Keinen Bock auf Buckeln

Die <link http: www.vdi-nachrichten.com management-karriere aufstieg-danke _blank>Fachzeitung zitiert die aktuelle Einschätzung von sogenannten Führungskräfte-Coaches: "Vor allem Leute, die inhaltlich etwas bewegen wollen, wie das bei Ingenieuren der Fall ist, verweigern sich zunehmend dem klassischen Karrieremodell." Steter Druck und jahrelanges "Buckeln auf der Karriereleiter mögen demnach immer weniger der potenziellen Top-KandidatInnen hinnehmen. Und daran ändert auch zumindest die finanzielle Belohnung am Ziel nichts: Das das mögliche Gehaltsplus gilt im Vergleich zu den mit dem Aufstieg verbundenen Nachteilen zuweilen "nur noch als Schmerzensgeld".

Abschreckende Vorbilder

Stattdessen rücken gerade nach einigen Jahren im Beruf bei vielen andere Werte in den Fokus, allem voran Familie und Privatleben. Eine Rolle spielt dabei einem anderen Fachmann zufolge, was der Führungsnachwuchs bei den früheren Vorbildern beobachtet: Die nämlich erweckten "nicht gerade den Eindruck, als könnten sie erfolgreiche Arbeit mit anderen wichtigen Dingen abseits des Berufs, wie Familie, Sport und Hobbys vereinen".

Selbstverständlich entwickeln Hochschulen und Beraterfirmen angesichts dieser Entwicklung Maßnahmen, um einem allzu kräftigen Ausdünnen des Nachwuchspotenzials für Führungspositionen gegenzusteuern. Projektmanagement und Fachkarrieren beispielweise rücken in den Vordergrund, Unternehmen werden flexible Arbeitszeitmodelle und genauso flexible Karrierewege empfohlen, die Fach- und Führungslaufbahn unter einen Hut bringen.