Siemens Dialog
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24.04.2024, 15:04 Uhr

Grünes Licht für VDO-Verkauf

  • 03.12.2007
  • Operativ

Die letzte formale Ampel für den Verkauf von Siemens VDO an die Continental AG ist auf Grün gesprungen: Die EU-Kommission hat ihre kartellrechtliche Überprüfung beendet und den Verkauf genehmigt. Conti-Chef Manfred Wennemer macht sich derweil bereits intensive Gedanken über die Integration seiner Erwerbung - bange Weihnachten für die Beschäftigten.

Ein Siemens-Sprecher bestätigte am vergangenen Donnerstag auf Anfrage, "Wir haben die Freigabe von der EU-Kommission bekommen." Der Zusatz "Wir freuen uns sehr über diese Entscheidung" entspringt wohl reiner Höflichkeit - ein Veto der Kommission hatte zu keinem Zeitpunkt als wahrscheinlich gegolten. Das so genannte "Closing" des Verkaufs wird nun für diese Woche erwartet.

Weniger freuen dürften sich die Beschäftigten. Die Arbeitnehmerseite hatte einen Verkauf zwar nicht rundweg abgelehnt, aber klare und verbindliche Zusagen für den Erhalt von Standorten und Beschäftigten gefordert. Siemens und Conti hätten sich jedoch bestenfalls zu einigen unverbindlichen Absichtserklärungen durchringen können - eine entsprechende Überleitungsvereinbarung, sonst gängige Praxis bei derartigen Verkäufen, kam daher nicht zustande.

Hohe Margen, harte Linie

Wennemer nannte unterdessen gegenüber der <link http: www.faz.net s rubd16e1f55d21144c4ae3f9ddf52b6e1d9 _blank>Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung Renditevorgaben "zwischen 10 und 12 Prozent" als Margenziel, das bis 2010 erreicht werden sollte. Wie sich die Integration in Conti für die einzelnen Standorten auswirkt und auch,wie viele Stellen dabei dem Rotstift zum Opfer fallen, will er in "zwei, drei Monaten" bekannt geben: "Klarheit ist dabei das Wichtigste. Selbst schlechte Nachrichten sind für alle Beteiligten besser als eine lange Phase der Ungewissheit." Das mag im Prinzip stimmen - noch besser allerdings wäre ein tragfähiges Konzept, das auch die bislang weitgehend ignorierten Arbeitnehmerinteressen einbezieht.

Standortgarantien, wie von Betriebsräten und IG Metall immer wieder angemahnt, will Wennemer jedoch ebenso wenig einräumen wie einen Verzicht auf Entlassungen: "Betriebsbedingte Kündigungen sind immer nur der allerletzte Ausweg. Sie ganz auszuschließen ergibt jedoch keinen Sinn. [...] Man kann und darf keine Garantie für einen Standort abgeben, der nicht wirtschaftlich arbeitet. Nutzlos wäre das, kontraproduktiv. Die Realität holt Sie immer ein, dann wird alles nur schlimmer."