Siemens Dialog
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20.04.2024, 08:04 Uhr

Hausgeist: Wer kommt für den Schaden auf?

  • 23.07.2013
  • Operativ

Diese Frage stellt der neue "Hausgeist", Betriebszeitung bei Erlangen G. Natürlich dreht es sich auch hier um den Personalabbau im Kielwasser des Kostenbrechers "Siemens 2014". Wie an so vielen anderen Standorten erwartet der Betriebsrat im Stammhaus "fatale Langzeitfolgen" der kurzfristigen Schrumpfkur - und ruft zum gemeinsamen Gegensteuern mit "Siemens 2020" auf.

Deutschlandweit rund 35 Kostensenkungprogramme mit Umorganisationen, Verkäufen, Abbau oder Verlagerungen - das ist die aktuelle Bilanz von "Siemens 2014". Dabei macht sich immer stärker ein beunruhigender Eindruck breit, so der "Hausgeist": "Auf die Anforderungen aus dem realen Geschäft kann anscheinend keine Rücksicht genommen werden." Von der versprochenen Verschlankung aufgeblähter Prozesse aber ist noch wenig zu merken, statt dessen: "Allgegenwärtig ist die Angst und die Verunsicherung der Beschäftigten wegen des Personalabbaus."

18 Programme, über 1.000 Stellen und kein Ende erkennbar

Erlangen G als Großstandort zählt dabei derzeit 18 Programme, von denen nach aktuellem Stand über 1.000 Arbeitsplätze auf die eine oder andere Weise betroffen sind. Ein Ende ist dabei noch nicht klar erkennbar in Sicht: "Über weitere Programme mit einem noch zu beziffernden Personalabbau laufen Verhandlungen zwischen Betriebsräten und Firmenvertretern." Auch im operativen Management keimt mittlerweile eine alarmierte Frage auf: "Wer soll eigentlich zukünftig die Arbeit erledigen?"

Umso wichtiger ist es, nicht tatenlos zuzusehen. Der Betriebsrat im Stammhaus ruft alle Beschäftigten auf: "Wir alle werden unser Schicksal selbst in die Hand nehmen müssen. Die IG Metall-Betriebsräte arbeiten gemeinsam mit dem Gesamtbetriebsrat und der IG Metall an der Zukunftsperspektive 2020 für Siemens. Dies ist eine langfristige Initiative, um zukunftsträchtig die industriepolitische Ausrichtung zu gestalten. Alle, die Lust haben, an einer Perspektive für uns alle mitzuwirken, lade ich hiermit herzlich ein, sich zu beteiligen!"

Weitere Themen des neuen "Hausgeist" sind unter anderem die Verhandlungen im Gesamtbetriebsrat, Corporate Technology im Sog des Sparprogramms, Fragen an die Gesamtbetriebsratsvorsitzenden und der Ausverkauf im Projektgeschäft.