Siemens Dialog
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25.04.2024, 03:04 Uhr

IG Metall und Siemens erneuern Standort- und Beschäftigungssicherung

  • 22.09.2010
  • Allgemein

Im Juli 2008 vereinbarten Siemens, IG Metall und Gesamtbetriebsrat eine bis September 2010 geltende Standort- und Beschäftigungssicherung, die sich unter anderem in der Krise als Stabilitätsfaktor bewährt hat. Nach Gesprächen in den vergangenen Monaten wurde am 22. September am Rande der Aufsichtsratssitzung der Siemens AG in Berlin die Verlängerung vereinbart. [Update: Pressemitteilung Siemens]

Berthold Huber und Lothar Adler.

Wichtige Grundlage für die zukünftige Entwicklung

Der Erste Vorsitzende der IG Metall und stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende, Berthold Huber, bewertet die Einigung als wichtige Grundlage für die zukünftige Entwicklung von Siemens: "Das neue Abkommen bietet den Beschäftigten von Siemens Sicherheit und Schutz bei zukünftigen Veränderungen. Siemens bleibt in der sozialen Verantwortung für die Beschäftigten."

Darüber hinaus stellen die vereinbarten Informations- und Beratungsrechte der Arbeitnehmervertretungen eine bemerkenswerte Weiterentwicklung der Beteiligungsrechte von Arbeitnehmern dar, betonte Huber. Sein Fazit: "Mitbestimmung und Beteiligung erweisen sich einmal mehr als positiver Standortfaktor."

Fortsetzung vernünftig und zukunftsweisend

Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Lothar Adler hob hervor, die Verlängerung der Standort- und Beschäftigungsgarantie stelle weiterhin sicher, dass sowohl die Stammbelegschaften, als auch Qualifikation und Fertigungsfähigkeit bei Siemens gehalten würden. Gleichzeitig wies er auf die stabilisierende Wirkung der Vereinbarung in den vergangenen zwei Jahren hin: "Das Abkommen hat sich während der Krise bewährt, was inzwischen auch die Firmenseite anerkennt. Die langfristige Fortsetzung und Erweiterung der Vereinbarung ist unter wirtschaftlichen und sozialen Aspekten für die Beschäftigten und das Unternehmen vernünftig und zukunftsweisend."

Geltungsbereich ausgeweitet

Die Verlängerung knüpft an die ursprüngliche Vereinbarung an und schließt die Verlagerung oder Schließung von Standorten mindestens bis Ende 2013 aus. Zusätzlich sieht sie weitreichende Informations- und Beratungsrechte für die Arbeitnehmerseite bei Investitionsentscheidungen, beabsichtigten Umstrukturierungen und Standortentscheidungen vor. Eine Verbesserung wurde hinsichtlich des Geltungsbereichs erzielt: Das Abkommen bezieht sich künftig nicht mehr nur auf die Siemens AG, sondern auf den gesamten Konzern.

"Klares und langfristiges Bekenntnis zum Standort Deutschland"

Siemens' Vorstandsvorsitzender Peter Löscher bezeichnete die Vereinbarung in einer <link http: www.siemens.com press de pressemitteilungen _blank external-link-new-window>Pressemitteilung als "klares und langfristiges Bekenntnis zum Standort Deutschland". Er fügte hinzu, Siemens sei ein verantwortungsvoller Arbeitgeber, dem jeder einzelne Mitarbeiter wichtig sei. Wie die Mitteilung weiter ausführt, will Siemens mit strukturellen Maßnahmen auch in Zukunft verantwortungsvoll umgehen und diese im Dialog mit der Arbeitnehmerseite lösen. Anpassungen bei den Beschäftigten wolle man ohne betriebsbedingte Kündigungen lösen und dazu sämtliche Mittel ausschöpfen.