Rund 50 Prozent aller Beschäftigten am Übergang in die Rente gehen vor dem Erreichen des derzeit vorgesehenen Alters von 65 Jahren in den Ruhestand. Laut Statistik der Bundesagentur für Arbeit arbeiten weniger als 10 Prozent der 64-Jährigen in sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen. Steigt also das Eintrittsalter künftig auf 67, bewirkt dies vor allem eines: Abschläge.
Überprüfung der Voraussetzungen
Die Bundesregierung muss einer bei Beschluss der Rente mit 67 definierten Bestandsprüfungsklausel zufolge alle vier Jahre eine Einschätzung abgeben, ob die Voraussetzungen für die schrittweise Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre tatsächlich gegeben sind. Dabei sind die Arbeitsmarktlage sowie die wirtschaftliche und soziale Situation älterer ArbeitnehmerInnen zu berücksichtigen. Diese Überprüfung steht noch in diesem Jahr zum ersten Mal an.
NEIN zur Rente mit 67
Die IG Metall bekräftigt zu diesem Anlass nochmals nachdrücklich ihr NEIN zur Rente mit 67 und stellt in der politischen Debatte ihre Alternativen dar. Im Fokus stehen dabei die spezifischen Beschäftigungsprobleme sowie die wirtschaftliche und soziale Lage Älterer.
Rentenkürzung durch die Hintertür
Wie die Mehrzahl der Statistiken zu diesem Themenbereich belegt, arbeitet schon jetzt nur eine Minderheit der Beschäftigten bis zum heutigen Rentenalter von 65 Jahren (siehe Nur jeder Zehnte schafft's bis 65). Gesundheitliche Einschränkungen und der mit zunehmendem Alter immer schwerer zugängliche Arbeitsmarkt machen ein durchgängiges Erwerbsleben zur Ausnahme (siehe Normalarbeitsleben werden zur Illusion). Eine Anhebung des in der Praxis also ohnehin bereits selten erreichten Eintrittsalters führt daher vor allem zur massiven Zunahme von Abschlägen - eine Rentenkürzung durch die Hintertür mit verheerenden Folgen für die Betroffenen.
"Alternative Anhörung"
Parallel zur parlamentarischen Überprüfung der Rente mit 67 führt die IG Metall am 27. Oktober 2010 in Berlin eine "Alternative Anhörung" mit Vertretern aller Bundestagsfraktionen durch, um die tatsächliche Sachlage vom Deckmäntelchen der demografischen Entwicklung und des Fachkräftemangels zu trennen. Zuvor findet eine Protestkundgebung vor dem zuständigen Bundesministerium für Arbeit und Soziales statt.
Volksvertretern die Meinung sagen
... können unterdessen die betroffenen ArbeitnehmerInnen mit einer <link http: www.igmetall.de cps rde xchg internet style.xsl e-cards-rente-67-5642.htm _blank external-link-new-window e-card-aktion>E-Card-Aktion. Die IG Metall bietet auf ihren Internet-Seiten die Möglichkeit an, schnell und bequem solche elektronischen Protestnoten an Bundes- und Landtagsabgeordnete zu versenden. Ihnen soll klipp und klar sein, was zahlreiche Umfragen bestätigen: Die Mehrheit der Bevölkerung lehnt die Rente mit 67 ab.
<link http: www.igmetall.de cps rde xchg internet style.xsl e-cards-rente-67-5642.htm _blank external-link-new-window e-card-aktion>Zur E-Card-Aktion gegen die Rente mit 67