Siemens Dialog
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02.12.2024, 08:12 Uhr

"Seimens" statt Siemens

  • 31.05.2006
  • Allgemein

Zank um den Transrapid, Riesenmarkt, wachsender Konkurrent, Sorge um den Schutz der Technologie: China stellt für die deutsche Wirtschaft Risiken und Chancen dar. Das gilt auch für Siemens, wie Landeschef Richard Hausmann dem "Spiegel" erklärte.

Unter der Titel "Man muss sich immer fragen, ob man am eigenen Ast sägt" veröffentlicht der Spiegel ein <link http: www.spiegel.de wirtschaft _blank>Interview mit Siemens' oberstem Manager im Reich der Mitte.

So sieht Hausmann etwa, was die MitarbeiterInnenzahlen von Siemens in China betrifft, das Ende der Entwicklung noch lange nicht erreicht. 36.000 sind es zur Zeit, 2006 kommen 3.000 hinzu, und das "wird ein paar Jahre so weitergehen, aber nicht unendlich." Mittlerweile gesellt sich aber zur Quantität auch der aspekt der Qualität, denn es "geht nicht mehr allein um Kopfzahlen. Das Land entwickelt sich von einer produktionsbasierten Wirtschaft weg, hin zu mehr Forschung und Entwicklung." Dennoch liegt der Schwerpunkt bislang in der Produktion und dem Vertrieb. Siemens verfügt derzeit einschließlich seiner Minderheitsbeteiligungen über 70 operative Einheiten. Hinzu kommen 57 Regionalbüros, deren Anzahl 2006 die Grenze von 60 erreichen soll. Gebaut, gekauft und akquiriert wird jedenfalls allenthalben: Von der Milliarde Euro, deren Fluss nach China noch Heinrich von Pierer ankündigte (siehe Eine Milliarde nach China), ist laut Hausmann nun rund die Hälfte investiert.

Auch der aktuell viel diskutierte Technologie-Transfer ist für Siemens ein wichtiges Thema - und zwar nicht nur bei großen HighTech-Projekten wie dem Transrapid, sondern bisweilen auch bei kleineren Produkten: "Ich könnte Ihnen Fotos von einem Bügeleisen von Bosch-Siemens zeigen, das inklusive Packung nachgemacht wurde. Da steht nicht Siemens drauf, sondern Seimens." Dennoch gibt es kein Zurück, zumal China die Bedingungen für Investitionen und Aufträge maßgeblich mitbestimmt: "Es geht darum, dass chinesische Firmen, an denen wir typischerweise nicht mal Anteile haben, gegen einen gewissen Geldbetrag und bis zu einer gewissen Tiefe unsere Technologien übernehmen dürfen. [...] Aber man muss sich immer fragen, ob man den eigenen Ast absägt." Eines jedenfalls ist offensichtlich nicht nur deutschen Arbeitnehmervertretern klar, nämlich "dass die chinesische Seite die Technologie nicht ewig importieren will."

Das vollständige Spiegel-Interview mit dem Siemens-Landes Richard Hausmann finden Sie <link http: www.spiegel.de wirtschaft _blank>hier bei Spiegel Online!