Siemens Dialog
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20.04.2024, 11:04 Uhr

Signal der Geschlossenheit

  • 22.05.2017
  • Allgemein

Eine Woche nach Bekanntwerden der neuen Abbaupläne trafen sich in München 126 Delegierte aus ganz Deutschland zur Nominierung der Kandidatinnen und Kandidaten für die Arbeitnehmerbank im Aufsichtsrat.

Die schon lange zuvor geplante Konferenz am 18. Mai, bei denen die Delegierten der IG Metall-Mitglieder an den Siemens-Standorten entscheiden, wen sie in den Aufsichtsrat entsenden möchten, geriet vor diesem Hintergrund zwangsläufig auch zu einer grundsätzlichen Positionierung der Arbeitnehmerseite.

Einstimmige Entscheidung ...

Diese drückte sich vor allem durch ein starkes Signal der Geschlossenheit aus. Nach einer offenen und lebhaften Diskussion wurden die Vorschläge für alle Kandidatinnen und Kandidaten einstimmig angenommen. Damit steht die Nominierung für die betriebliche Liste und die der IG Metall-Hauptamtlichen.

... für überzeugende Kandidatinnen und Kandidaten

Als betriebliche Kandidaten wurden Birgit Steinborn (Gesamtbetriebsratsvorsitzende und stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende), Robert Kensbock (stellv. Gesamtbetriebsratsvorsitzender und Aufsichtsratsmitglied), Bettina Haller (Konzernbetriebsratsvorsitzende und Aufsichtsratsmitglied) sowie Harald Kern (Europabetriebsratsvorsitzender und Aufsichtsratsmitglied) benannt. Ergänzt werden sie erstmals durch Dorothea Simon (Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats und Aufsichtsratsmitglied bei Healthcare), Dr. Christian Pfeiffer (Betriebsrat Erlangen G und Mitglied des Gesamtbetriebsrats) und Mimon Uhamou (stellvertretender Betriebsratsvorsitzender NL Düsseldorf und Mitglied des Geschäftsführenden Ausschusses des Gesamtbetriebsrats).

Auf der Liste der Hauptamtlichen Kandidaten finden sich wie schon zuvor Jürgen Kerner (geschäftsführendes Vorstandsmitglied und Hauptkassierer der IG Metall, Aufsichtsratsmitglied) und Reinhard Hahn (Unternehmensbeauftragter der IG Metall für Siemens und Aufsichtsratsmitglied). Für das dritte Mandat kandidiert Dr. Andrea Fehrmann, in der Bezirksleitung der IG Metall Bayern zuständig für Industriepolitik und keine Unbekannte bei Siemens – sie gehörte bereits früher für mehrere Jahre zum Siemens Team der IG Metall und war unter anderem Aufsichtsratsmitglied der damaligen Siemens Enterprise Communications.

Zukunft für den Standort D

Neben der Nominierung verabschiedeten die Delegierten ein Motto, unter dem die diesjährige Aufsichtsratswahl stehen soll: Zukunft für den Standort D. Wir bestimmen mit. Unter dem selben Leitsatz steht eine ebenfalls einstimmig verabschiedete Resolution zu den vom Management mehrfach wiederholten Überlegungen hinsichtlich einer Holding-Struktur für Siemens (siehe zum Download).

Nun bleibt also bis Anfang Oktober nicht nur die Aufsichtsratswahl abzuwarten, sondern auch, wie es mit Siemens' Plänen weitergeht. Aus Arbeitnehmersicht jedenfalls steht eines fest, wie Kerner die Nominierungskonferenz zusammenfasste : "Die großartige Geschlossenheit ist ein klares Signal an den Vorstand und die Kapitaleigner. Wir werden es nicht dabei belassen, dass die Marge weiter in die Höhe getrieben und der Konzern scheibchenweise zerlegt wird."