Siemens Dialog
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25.04.2024, 00:04 Uhr

Juristische Aufarbeitung hält an

  • 03.08.2012
  • Allgemein

Fast sechs Jahre nach dem Auffliegen der Korruptionsaffäre hat sich Siemens längst zum Musterknaben in Sachen Compliance entwickelt und sein Hauptaugenmerk ganz anderen Dingen zugewandt. Die Mühlen der Justiz hingegen drehen sich langsam, aber beharrlich weiter: Das Landgericht München verurteilte am Mittwoch einen ehemaligen kaufmännischen Med-Bereichsvorstand.

18 Monate Haft auf Bewährung und eine Geldbuße von insgesamt 130.000 Euro - so lautet das Urteil der fünften Strafkammer gegen den heute 68-Jährigen Ex-Manager. Er hatte zuvor gestanden, gemeinsam mit anderen Beschuldigten über zehn Millionen Euro in ausländische Scheinfirmen umgeleitet zu haben, die das Geld dann als Bestechung für Aufträge in Russland und Asien verwendeten.

Das Geständnis des Managers untermauert einmal mehr das Bild des damaligen "Systems Siemens", das bereits aus anderen Quellen entstanden ist. Er habe die entsprechenden Strukturen bei Übernahme seines Postens bereits vorgefunden, erklärte der Angeklagte, seine Mitarbeit habe man nach seiner Wahrnehmung erwartet, und vor allem: Ssein Handeln habe ausschließlich den Interessen von Siemens gedient.