Siemens Dialog
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20.04.2024, 08:04 Uhr

Kein Karriereknick durch Korruptionsaffäre

  • 03.11.2009
  • Allgemein

Bei Infineon verkleinert sich mit dem Schrumpfen der Belegschaft unter 10.000 künftig der Aufsichtsrat um je zwei Anteilseigner- und Arbeitnehmervertreter. Gleichzeitig tritt der bisherige Aufsichtsratsvorsitzende Max Kley ab. Als Nachfolger wurde Ex-Siemens-Vorstand Klaus Wuchererer nominiert - trotz seiner Schadensersatzzahlung im Zusammenhang mit der Korruptionsaffäre.

Wucherer folgt Kley nach

Wie Infineon Ende Oktober knapp per <link http: www.infineon.com cms de corporate press news releases infxx200910-004.html _blank external-link-new-window>IFXPressemitteilung bekannt gab, wird der Nominierungsausschuss des Aufsichtsrates dem Gremium Klaus Wucherer (Foto) als Kandidaten für den Vorsitz des künftigen Aufsichtsrates vorschlagen. Üblicherweise folgt die Versammlung der Empfehlung des Ausschusses. Das Mandat des bisherigen Vorsitzenden Max Kley läuft mit der Hauptversammlung am 11. Februar 2010 aus, er beabsichtigt keine erneute Kandidatur.

Unerwähnt bleibt in der Bekanntgabe der Nominierung Wucherers, der Infineons Aufsichtsrat schon seit zehn Jahren angehört, erwartungsgemäß, dass auch er nicht gänzlich ohne Beschädigung aus der Korruptionsaffäre bei Siemens hervorging. Ende August einigten er, Rudi Lamprecht und Edward Krubasik sich mit Siemens auf Schadensersatzzahlungen von je einer halben Million Euro für die Mitverantwortung in der Affäre.

Affäre ausgestanden

Bestätigt die Hauptversammlung die Ernennung Wucherers, der auch Mandate in den Kontrollgremien von SAP und Leoni hält, erweist sich die Affäre zumindest für einen der früheren Siemens-Vorstände wohl aus endgültig ausgestanden. Wucherer begann seine Karriere bei Siemens im Jahr 1970 und rückte 2000 in Siemens' Zentralvorstand ein, den er 2007 wieder verließ. Seinem Ruf als Topp-Manager hat die Einigung mit Siemens offenbar eher genutzt als geschadet: Ebenfalls erst im Oktober wurde er zum Präsidenten der International Electrotechnical Commission (IEC) gewählt, die für die Einführung weltweiter Normen in Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik zuständig ist.