Siemens Dialog
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28.03.2024, 23:03 Uhr

Employees first - Schwerpunkte für europäische Zusammenarbeit

  • 25.07.2014
  • Allgemein

Die europäische SEC-Agenda-Gruppe hat sich auf dem Projekt-Workshop am 28.05.2014 in Budapest auf drei europäisch relevante Themen für eine nachhaltige, zukunftsweisende Struktur- und Beschäftigungspolitik verständigt. Ein deutlicher Schwerpunkt richtet sich auf die Stärkung der europäischen Arbeitnehmerbeteiligung und Interessenvertretung.

Gefordert werden Nachhaltigkeitskonzepte und Zukunftsstrategien für den Siemens-Standort „Europa“.


» ausführliche Darstellungen der drei SEC-Handlungsfelder als PDF über nebenstehende Links «


Die drei wichtigsten SEC-Handlungsfelder sind:

(1) Stärkung der Arbeitnehmerbeteiligung und Interessenvertretung
Für eine vorausschauende, nachhaltige Unternehmensentwicklung sind Arbeitnehmerbeteiligung, sichere und entwicklungsfähige Beschäftigung und mitbestimmte Arbeitsstandards eine wesentliche Voraussetzung. Wir treten ein für eine wirkungsvolle Arbeitnehmerbeteiligung und für mehr Mitbestimmung, Insbesondere brauchen wir eine verbesserte Information und Mitwirkung des SEC bei länderübergreifenden Veränderungen.
Die nationalen SEC-Mitglieder erwarten, dass sie bei transnationalen Umstrukturierungen im Siemens-Konzern frühzeitig und umfassend informiert und einbezogen werden. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass sie ihre Rechte aus dem SEC-Mandat effektiv wahrnehmen können.

Der österreichische SEC-Vertreter Fritz Hagl:
„Europa ist die zentrale Wirtschaftsregion mit lokaler Kundenakzeptanz. Es wird immer gesagt, Europa sei kein Zukunftsmarkt! Diese Position ist falsch. In Europa gibt es hohe Standards – ein Vorteil, der von Siemens nicht genügend anerkannt wird. In Europa gibt es was zu verteidigen. Deshalb ist es wichtig, dass wir unsere Interessen bündeln. Wir brauchen gemeinsame Sichtweisen und eine gemeinsame Sprache, um Druck aufzubauen. Die Erwartungen an das Projekt: Gleiche Standpunkte dokumentieren, die Erfolge vom SEC herausstellen; deutlich machen, das europäische Interessenvertretung funktioniert!“

(2) Investitionen in Innovationen, in Zukunftstechnologien, in neue Produkte sowie in Forschung und Entwicklung
 „Wir brauchen eine europäische Investitions- und Innovationsstrategie der Siemens AG“ – so die Zusammenfassung der Diskussion durch den SEC-Vorsitzenden auf dem SEC-Workshop in Budapest. Innovationen in Zukunftsfeldern sind die Basis dafür, dass Siemens auf lange Sicht, die technologische Innovations- und Marktführerschaft bei weltweit nachgefragten Qualitätsprodukten behält. In Zukunftstechnologien investieren bedeutet: Forschung und Entwicklung mit langfristigen Perspektiven auszustatten, Zeiträume und Finanzmittel bereitzustellen und  Innovationsprojekte vom kurzfristigem Margendruck zu befreien.

Der dänische SEC-Vertreter René Jensen:
„Es muss eine Umkehr geben: Nicht immer reduzieren, sparen und entlassen, sondern mehr Geld, Raum und Zeit  in Forschung und Entwicklung geben. Wir brauchen F&E mit Perspektive.“

(3) Stärkung der Wertschöpfung in Europa
Das SEC fordert, dass die Europa-Region der Referenz- und Leitmarkt im Siemens-Konzern bleibt. Wir fordern eine Europa-Strategie mit einem Zukunftsplan für qualifizierte Beschäftigung. Wir wollen erreichen, dass die länderspezifischen Stärken im Europa-Verbund mit Investitionen langfristig und entwicklungsfähig gesichert werden.

Der SEC-Vorsitzende Harald Kern:
„Warum muss es einen Wert für Siemens haben, seine europäische Basis ökonomisch zu stärken?
Wir haben alles: Kompetenzen der Beschäftigten, Herausforderungen der Volkswirtschaften nach technologie- und umweltpolitischen Lösungen (z.B. Energieversorgung der Zukunft, Digitale Fabrik).
Deshalb werden wir aufpassen, dass Siemens das Richtige tut – auch im Sinne des Unternehmens, weil das Arbeitsplätze sichert.  Vieles ist in den letzten 10 Jahren von Siemens weggegangen – z.B. Schiffsbau, Halbleitertechnik). Diese Verkäufe haben der Beschäftigung geschadet. Wir brauchen eine Kombination von (richtigen) Siemens-Politiken und Beschäftigungssicherung. Es geht nicht gegen Siemens, sondern gegen verschlechternde Bedingungen!“