Siemens Dialog
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20.04.2024, 01:04 Uhr

Kooperation über den Atlantik

  • 25.01.2016
  • Allgemein

In der globalisierten Welt müssen Gewerkschaften über Grenzen hinweg zusammenarbeiten. Bei Siemens arbeiten IG Metall und Betriebsräte dazu schon seit Jahren an einem Netzwerk aus Kontakten auf der ganzen Welt. Im Januar besuchten zwei Kollegen der US-Gewerkschaft International Brotherhood of Electrical Workers (IBEW) das Dynamowerk in Berlin.

(Foto: IG Metall Berlin)

Blick über den Tellerrand

<link http: www.ibew.org manufacturing _blank external-link-new-window>Randy Middleton ist für den Industriebereich der IBEW verantwortlich, sein Kollege Jerry Kurimski arbeitet in der "Organizing-Abteilung der Gewerkschaft  insbesondere bei Siemens. In den USA ist die IBEW in mehreren Siemens-Betrieben die gewerkschaftliche Vertretung der Beschäftigten. Die IG Metall arbeitet seit einigen Jahren mit mehreren US-amerikanischen Gewerkschaften bei Siemens zusammen.

Mit ihrem Besuch bereiteten die beiden Gewerkschafter einen Workshop mit circa 45 Kolleg_innen von Siemens in den USA und Kanada vor. Predrag Savić, stellvertretender Vorsitzende des Betriebsrats im Dynamowerk, führte sie durch das Werk, wo sie sich besonders für Fertigungsabläufe, Ausbildung und Entlohnung interessierten: "Besonders beeindruckend ist die Sauberkeit in den Fertigungshallen. Aus unserer Sicht interessant ist auch zu erfahren, welche Möglichkeiten der Betriebsrat als Interessenvertretung der Beschäftigten zur Gestaltung der Arbeitsbedingungen hat."

Wechselseitiger Austausch

An dem anschließenden Gespräch nahmen auch Dirk Linder, Koordinator des globalen Gewerkschaftsnetzwerks bei Siemens, die Siemens-Konzernbetriebsratsvorsitzende Bettina Haller, Doris Schaloski aus dem Gasturbinenwerk, die Zweite Berliner IG Metall-Bevollmächtigte Regina Katerndahl vom Siemens Team der IG Metall und Predrag Savić teil. Doris Schaloski berichtete von den Verhandlungen um den vom Siemens-Management vorgesehenen Personalabbau im Gasturbinenwerk. Middleton und Kurimski erläuterten die besonderen Aktivitäten ihrer Gewerkschaft zum Thema Ausbildung. Da in den USA staatliche und betriebliche Ausbildungsprogramme weitgehend zurückgefahren worden sind, hat die IBEW zahlreiche eigene Ausbildungsprojekte ins Leben gerufen. Dabei kooperieren teilweise mit einzelnen Unternehmen und Unternehmensverbänden. Auch mit Siemens wurde über eine Zusammenarbeit in diesem Bereich gesprochen.

Besser mit Zusammenarbeit

Die beiden amerikanischen Kollegen berichteten, dass sich durch die Zusammenarbeit mit der IG Metall und dem Siemens-Gesamtbetriebsrat das Verhältnis zum Management in den USA verbessert hat. Im Juni wird die Verhandlungsdelegation des Gesamtbetriebsrats in den USA erneut mit Gewerkschaftern aus den USA und dem Siemens-Management treffen. Bis dahin werden Aktionen durchgeführt mit dem Ziel, die schwierigen Bedingungen für Gewerkschafter in den USA zu verbessern.

Aber die Zusammenarbeit ist keine Einbahnstraße, erklärt Katerndahl: "Wir arbeiten mit den Kolleginnen und Kollegen in den USA zusammen, um uns nicht gegenseitig ausspielen zu lassen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass wir unterschiedliche Erfahrungen und Traditionen haben, wie wir uns mit Arbeitgebern auseinandersetzen. Das Treffen war ein wichtiger Schritt auf diesem Weg."