Siemens Dialog
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25.04.2024, 15:04 Uhr

NSN: Woche der Bankrotterklärungen

  • 11.12.2012
  • Konzern

Während sich bei Siemens alle Augen auf die Folgen des Sparprogrammes "Siemens 2014" richten, sehen sich die nach der letzten Restrukturierung gerade erst wieder zur Ruhe gekommenen KollegInnen bei NSN einem Großangriff ausgesetzt. Gleich eine ganze Reihe von Bereichen und Töchtern soll vor dem Aus stehen - der Widerstand formiert sich.

Schon wieder: Aufgebrachte NSN-Beschäftigte demonstrieren in München (5.12.) ...

... und Berlin (11.12.) gegen ein offenbar erstarrtes Management (Foto unten: transit / C. v. Polentz).

Als "Woche der Bankrotterklärungen" verurteilten am Montag Unternehmensbeauftragte der IG Metall für NSN und der Gesamtbetriebsrat, was das offenbar mittlerweile weitgehend schmerzfreie Management an Plänen präsentierte: "Täglich verkündete das NSN-Management neue drastische Planungen - mit jeder erklärt es sein eigenes Scheitern." Mehrere Demonstrationen und massiver Protest waren die erste Reaktion, bei der es gewiss nicht bleiben wird.

Schrumpfen statt Strategie

Insgesamt sind fast 3.000 Mitarbeiter in Deutschland von dem Katalog betroffen, der den ehemaligen Siemens COM-Bereich erneut durch Schrumpfen gesunden lassen soll. Dass das in der Vergangenheit ganz offenkundig nicht funktionierte, scheint dabei in den Chefetagen niemanden so recht zu kümmern: Seit Anfang 2012 hat man von dort aus in Deutschland von ursprünglich einmal 8.900 bereits über 5.400 Arbeitsplätze vernichtet.

IG  Metall und Gesamtbetriebsrat kritisieren daher die angeblich unvermeidlichen Maßnahmen als Ergebnis einer riskanten Fokusstrategie: "NSN setzt eindimensional auf Mobilfunk mit hohen Datenraten. Der Festnetzmarkt ist rentabel. NSN überlässt ihn kampflos den Wettbewerbern. Breitbandinitiative, Datennetze für die Energiewende? Fehlanzeige."

Gutes Management braucht keine Schließungen

Vor diesem Hintergrund mehren sich die Stimmen für eine einschneidende Forderung: "Management, das sich bankrott erklärt, muss gehen." Von einem neuen Management wird erwartet, das zukunftsträchtige Produkte aufsetzt, Märkte erschließt und ein Klima für Innovationen schafft: "Ein gutes Management braucht keine Standortschließungen und muss keine Ausgliederungen verkünden."


Ausführliche und immer aktuelle Meldungen zu Abbauplänen und Entwicklung bei NSN findet man auf
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