Siemens Dialog
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28.03.2024, 20:03 Uhr

Siemens Enterprise: Weiterer Personalabbau geplant

  • 15.11.2010
  • Konzern

Siemens Enterprise Communications hat seine Beschäftigten über Pläne informiert, nach den zurückliegenden Restrukturierungen nun erneut rund 400 Stellen abzubauen. Außerdem soll rund die Hälfte des Services an Partner ausgegliedert werden. IG Metall und Gesamtbetriebsrat stellen sich gegen das Entlassungskonzept und wollen statt dessen eine tragfähige Sanierung.

In einer Mitarbeiterinformation vom Montag Nachmittag stellen die IG Metall und der Gesamtbetriebsrat ihre Position dar. Sie räumen etliche Stabilisierungserfolge beispielsweise bei der Steigerung des Umsatzes in den zurückliegenden Quartalen ein, aber: "Trotzdem ist SEN noch nicht über den Berg. Der jetzt angekündigte Abbau von 400 Arbeitsplätzen und die beabsichtigte Ausgliederung der halben Servicemannschaft an Servicepartner zeigen es."

Riskanter Kurs

Die Arbeitnehmerseite hält den jetzt angekündigten Personalabbau für einen sehr riskanten Weg, den Gesamtbetriebsrat und IG Metall nicht mitgehen werden. Dafür haben sie gute Gründe: Die Erfahrung mit der Kurzarbeit im vergangenen Jahr hat gezeigt, dass es kaum Spielräume für  Personalreduzierungen gibt. Sie setzen der Planung der Geschäftsführung daher eine andere Auffassung entgegen: "Alles, was dem Unternehmen hilft Aufträge zu gewinnen und ertragreichen Umsatz zu realisieren, ist für die Zukunft der SEN von entscheidender Bedeutung. Werden der Vertrieb, der Service und die Entwicklung an den falschen Stellen geschwächt, hat dies fatale Folgen für die Wachstumsstrategie."

Sanieren statt Reduzieren

Statt einer Reduzierung stellen sie daher Sanierungsanstrengungen mit adäquaten Prioritäten in den Vordergrund, die sie unter bestimmten Voraussetzungen auch unterstützen würden. Dabei handelt es sich unter anderem um ein überzeugendes, zukunftsfähiges Geschäftsmodell, die Stärkung eigener Forschung und Entwicklung, den Verzicht auf Service- oder anderes Outsourcing, die Stärkung der Investitionsliquidität durch die Gesellschafter und die Übernahme soziale Verantwortung durch die Siemens AG.

"Sand im SEN-Getriebe beseitigen"

Auf Grundlage dieser und weiterer Forderungen werden der Gesamtbetriebsrat und die IG Metall nun weitere Gespräche mit dem Management führen, wobei erst einmal zahlreiche offene Fragen zu dessen Vorstellungen zu klären sind. Parallel werden sie ihre Vorschläge präsentieren, um "den Sand im SEN-Getriebe zu beseitigen, Prozesse zu verbessern, den Aufwand für Administration zu mindern und die beabsichtigten Outsourcing-Maßnahmen insbesondere im Service zu stoppen".