Siemens Dialog
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25.04.2024, 22:04 Uhr

SIS-Restrukturierung: "zügig und erfolgreich"?

  • 01.11.2010
  • Konzern

Christian Oecking, kommissarischer CEO von Siemens IT Solutions and Services, sieht SIS auf einem guten Weg zur Neuaufstellung. Das Geschäft ziehe wieder an, ab 2012 soll eine "branchenübliche Rendite" erwirtschaftet werden, und der Personalabbau in Deutschland ist abgeschlossen - heile Welt bei SIS also?

Keine Zurückhaltung gegenüber der neuen SIS

Gegenüber der "<link http: www.welt.de print die_welt wirtschaft article10607186 siemens-beendet-jobabbau-bei-it-sparte.html _blank external-link-new-window>undefinedWelt" jedenfalls gibt sich Oecking betont zuversichtlich: "Wir spüren bei unseren Kunden keine Zurückhaltung gegenüber der neuen SIS. Da herrscht keine Verunsicherung. Im Gegenteil: Das Geschäft zieht wieder an." Dazu kommt, dass die Restrukturierungskosten "etwas geringer" ausfallen sollen, als ursprünglich von Siemens veranschlagt. Im Outsourcing- und Lösungsgeschäft mit Schwerpunkt auf den Bereichen Industrie, Energie und Gesundheit glaubt Oecking daher ab 2012 an eine wettbewerbsfähige Rendite: "Das ist auch machbar."

Personalabbau ausschließlich sozialverträglich

Ebenso zufrieden ist Oecking mit dem Verlauf der Restrukturierung, die man ihm zufolge habe "zügig und erfolgreich" umsetzen können. Der Abbau von rund 2.000 Stellen in Deutschland sei "wie geplant ausschließlich sozialverträglich erfolgt", wobei rund 1.000 Beschäftigte Aufhebungsverträge unterschrieben hätten, 500 in eine Transfergesellschaft gewechselt seien und weitere 500 Angebote wie die vorgezogene Altersteilzeit angenommen hätten. Beim Abbau der etwa 2.200 Stellen im Ausland schließlich habe SIS bislang rund 70 Prozent umgesetzt.

Personalabbau "immer eine schlechte Lösung"

Weniger enthusiastisch äußert sich die stellvertretende Siemens-Gesamtbetriebsratsvorsitzende Birgit Steinborn: "Die Verhandlungen zur SIS waren sehr schwierig, da die Firmenseite einen Schlingerkurs gefahren hat und immer noch unklar ist, was der Siemens-Vorstand genau mit der SIS vorhat. Personalabbau, so sozialverträglich er auch sein mag, ist immer eine schlechte Lösung. Trotzdem konnten wir einen Kahlschlag verhindern." Der seit kurzem amtierende SIS-Gesamtbetriebsvorsitzende Günter Neumann äußert Vorbehalte mit Blick auf die wirtschaftliche Zukunft: "Uns liegt bislang kein zukunftsfähiges Geschäftsmodell vor."