Siemens Dialog
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20.04.2024, 02:04 Uhr

Unterstützung für Unify

  • 21.07.2014
  • Konzern

Der ernsten Situation der früheren Siemens Enterprise Communications kann sich Siemens trotz seiner Beteiligung von 'nur' 49 Prozent nicht entziehen. Der Siemens-Gesamtbetriebsrat und die IG Metall haben dies mit einem Brief an Joe Kaeser unterstrichen. Auch die SiemensianerInnen sind zu Solidarität mit den Beschäftigten der heutigen Unify aufgefordert.

Protest der ehemaligen SEN im Juni.

Verheerende Restrukturierungspläne

Die Unternehmensleitung von Unify in Person von CEO Dean Douglas beabsichtigt in Deutschland den Abbau von 1.600 Stellen, die Schließung von 34 Standorten und die Verlagerung des Hauptsitzes von München in die Schweiz. Die Belegschaft hat mit einem Aktionstag diverser Standorte Ende Juni gegen die Abbaupläne Stellung bezogen - sie fordert eine belastbare Zukunftsperspektive und zukunftsfähige Unternehmensstrategie.

Sorge um ein zweites BenQ

Die Siemens-Gesamtbetriebsratsvorsitzende Birgit Steinborn und das geschäftsführende IG Metall-Vorstandsmitglied Jürgen Kerner haben sich in der äußerst ernsten Angelegenheit im Juli mit einem Brief an Joe Kaeser gewandt. Darin weisen sie auf die Sorge um "ein zweites BenQ" sowie die Aufmerksamkeit der Siemens-Beschäftigten für den Fall hin, die Ausgliederungen und deren Folgen in der Regel sehr genau verfolgen. Steinborn und Kerner fordern den Siemens-CEO vor diesem Hintergrund eindringlich auf, im Sinne des Erhalts von Standorten und Beschäftigung bei Unify einzugreifen und seinen Einfluss geltend zu machen.

Solidarität mit den KollegInnen

Zur Solidarität mit der Unify-Belegschaft sind in diesem Zusammenhang auch die Beschäftigten und Betriebsräte bei Siemens aufgerufen. Dabei geht es natürlich in erster Linie darum, den Betroffenen jede mögliche Unterstützung zu geben. Es geht aber auch darum, grundsätzlich gegen den unheilvollen Prozess "Ausgliederung - wirtschaftlicher Abstieg - Kahlschlag für Beschäftigung und Standorte" einzutreten - schließlich, so haben die vergangenen Jahre schmerzlich gezeigt, ist vor derartigen Entwicklungen auf Dauer wohl niemand mehr hundertprozentig sicher.