Verwerfungen der Politik

Unterstützt von KollegInnen aus anderen Betrieben protestierten die Industry-Beschäftigten gegen das, was Peter Kippes, erster Bevollmächtigter der IG Metall Schweinfurt, die "anhaltenden Verwerfungen der großen Politik" nannte - Rente mit 67, Leiharbeit, und mangelnde Chancen für die junge Generation. Gerade bei Siemens in Bad Neustadt weiß man nach den vergangenen Auseinadersetzungen sehr gut, wie wichtig die richtigen politischen Weichenstellungen für eine ganze Region sind.

Aktiv einmischen

Der Betriebsratsvorsitzende Bernhard Omert rief alle KollegInnen auf, nicht zu jammern, sondern aktiv daran mitzuarbeiten, um die eigene Position zu stärken: "Nicht die Beschäftigten sollen die Zeche zahlen für die Krise, sondern diejenigen, die sie verursacht haben. Gemeinsam sind wir stark - wir müssen Arbeitsplätze und Arbeitsbedingungen da sichern, wo nötig, und dort verbessern, wo möglich."

Chancen für die Jugend

Jens Öser, zweiter Bevollmächtigter der Schweinfurter IG Metall, forderte vor allem bessere Chancen für die Jugend, die vom Aufschwung abgehängt zu werden droht: "Wir brauchen dringend einen Kurswechsel. Die Jugendlichen sind die Arbeitnehmer und Entscheidungsträger von morgen." Die aktuelle Politik ist aus seiner Sicht für privilegierte Minderheiten da, statt für die Mehrheit: "Damit werden wir uns nicht abfinden. Dafür machen wir uns bundesweit stark."