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26.04.2024, 00:04 Uhr

Mdexx-Betriebsrat kämpft für die Jobs

  • 09.09.2009
  • Konzern

Bei der früheren Siemens-Tochter mdexx in Bremen ist die Belegschaft weiter mit Abbauplänen für rund 225 Stellen konfrontiert. Seit Ende August überprüfen Sachverständige im Auftrag des Betriebsrats die Unterlagen, mit denen das Management den Kahlschlag begründen will, den die Arbeitnehmerseite als "Standort- und Arbeitsplatzvernichtungskonzept" einstuft.

Auf einer zweitägigen Klausurtagung setzte sich der Betriebsrat im August intensiv mit dem Unternehmenskonzept für mdexx in Bremen auseinander. Anschließend veröffentlichte das Gremium eine Stellungnahme als Zusammenfassung der Situation aus Arbeitnehmersicht. Sie wiederholt die unveränderte Kernkritik: "Die Behauptung des Managements, dass die Wirtschaftskrise den Abbau der Hälfte der Belegschaft erfordert, ist bisher durch keine Fakten belegt worden."

"Von Siemens lange geplante Strategie"

Die Betriebsräte befürchten, dass die Abbaupläne den gesamten Standort gefährden. Nach ihrer Auffassung versucht das Eigentümerkonsortium, das mdexx im Dezember 2008 gegen den Willen der Arbeitnehmerseite übernahm (siehe Nicht durch Verkauf aus der Verantwortung stehlen!), eine "von Siemens lange geplante Strategie" durchzusetzen. Diese begann mit der Ausgliederung aus der Siemens AG im Jahr 2004 und soll, so die Befürchtung, mit der kompletten Verlagerung ins tschechische Trutnov und ins chinesische Tianjin enden.

Wirtschaftliches Handeln und gesellschaftliche Verantwortung?

Zu den offiziellen Statements der Geschäftsführung würde ein solches Szenario, sollte es sich bestätigen, nicht sonderlich passen: Man versuche "stets wirtschaftliches Handeln mit gesellschaftlicher Verantwortung zu verbinden", erklärt der kaufmännische Geschäftsführer und CFO Jan Reinecke auf der <link http: www.mdexx.de de mdexx unternehmen management.html _blank external-link-new-window>mdexxWebsite des Unternehmens.

Prüfung durch Experten

Seit dem 24. August prüfen nun ein Sachverständiger für Betriebswirtschaft und ein Fachanwalt für Arbeitsrecht im Auftrag des Beriebsrats die Unterlagen, mit denen das Managements den geplanten Arbeitsplatzabbau zu begründen versucht. Die Geschäftsführung ist aufgefordert, alle dazu nötigen Informationen offen zur Verfügung zu stellen und die ungehinderte Überprüfung zu gewährleisten. An die Beschäftigten gerichtet appelliert der Betriebsrat, in dieser Situation darauf zu achten, dass keine Arbeiten oder Betriebsmittel verlagert werden.

Gegen Resignation, für eine sichere Zukunft

Abschließend bringt der Betriebsrat in der Stellungnahme seine Haltung schlagwortartig auf den Punkt: "Wir wollen keine Resignation, Hilflosigkeit und Misstrauen! Für eine sichere Zukunft aller Kollegen und Kolleginnen und ihrer Familien! Keine Verlagerung und keinen Abbau von Arbeitsplätzen! Für den Erhalt des Standortes und der Arbeitsplätze!"