Siemens Dialog
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25.04.2024, 15:04 Uhr

Mdexx: Brief in die Schweiz

  • 14.04.2011
  • Konzern

Bei der Bremer mdexx sind die Fronten in der Auseinandersetzung um die Umzugspläne der Geschäftsführung unverändert verhärtet. In einem offenen Brief an den Eigentümer der ehemaligen Siemens-Tochter, den Schweizer Finanzinvestor CGS, hat die Belegschaft jetzt für ein gemeinsames Zukunftskonzept plädiert.

Widersprüchliches Zickzack

In der Tat ist der Kurs der Geschäftsführung immer schwerer nachvollziehbar. Bis vor kurzem begründete sie den Umzug einschließlich der damit verbundenen Betriebsspaltung noch vor allem mit der Aussage, der Vermieter, frühere <link http: www.mdexx.de _blank external-link-new-window mdexx>undefinedmdexx-Besitzer und Hauptkunde Siemens verlängere den derzeitigen Mietvertrag nicht. Nun stellte sich heraus, dass man ein sicher geglaubtes neues Objekt mangels bindender Vereinbarungen doch nicht bekommt - worauf die Geschäftsführung unbekümmert <link http: www.taz.de nord bremen artikel _blank external-link-new-window>undefinedmitteilt, man werde eben den Vertrag mit Siemens verlängern. Dessen ungeachtet soll der andere Teil des Umzugs wie geplant stattfinden, während man ein neues zweites Objekt als Ersatz sucht. Entgegenkommende Angebote des Bremer Senats werden gleichzeitig mit schwammigen Gründen abgelehnt, Siemens' Bereitschaft zur Pachtverlängerung hartnäckig ignoriert.

Brief an die CGS

Belegschaft, Betriebsrat und Bremer IG Metall befürchten angesichts dieser Wirrungen und früherer Auseinandersetzungen umso mehr, dass es mdexx trotz aller Dementis im Grunde vor allem darum geht, mit der Betriebsspaltung den Boden für weitere Verlagerungen und letztlich die Zerschlagung zu bereiten. Jetzt haben sie sich mit einem offenen Brief (siehe mdexx-cgs.pdf) an die Schweizer Private Equity-Gesellschaft <link http: www.cgs-management.com portfolio.htm _blank external-link-new-window cgs>undefinedCGS gewendet, die mdexx im Jahr 2009 von Siemens übernahm.

"Warum lassen Sie dieses Verhalten der Geschäftsführung zu?"

Den CGS-Gesellschaftern stellen sie darin die Frage, warum die Geschäftsführung in Bremen ungehindert riskieren kann, nicht nur die Belegschaft, sondern auch den wichtigsten Kunden Siemens und den Bremer Senat vor den Kopf zu stoßen und obendrein den wirtschaftlichen Erfolg zu gefährden: "Von den Siemens- Aufträgen hängen unsere Arbeitsplätze, die wirtschaftliche Existenz des ganzen Untemehmens und auch Ihr Investment ab. Wir arbeiten hart mit halbierter Belegschaft, um die vom Management verursachten Lieferrückstände abzuarbeiten und wieder Ruhe und Verlässlichkeit in unser Geschäft zu bringen. Doch die Geschäftsführung nimmt trotzdem lieber neue Lieferprobleme durch Umzüge und den damit verbundenen Produktionsstillstand in Kauf!"

"Ergreifen Sie die ausgestreckten Hände, ehe es zu spät ist"

CGS bieten die Beschäftigten vor diesem Hintergrund nachdrücklich an, gemeinsam ein Zukunftskonzept für mdexx in Bremen zu entwickeln: "Unser Betriebsrat, die IG Metall Bremen und auch die Wirtschaftsförderung Bremen sind dazu bereit und haben unser Vertrauen." Außerdem laden sie den Investor ein, auf die drängenden Fragen der Belegschaft im Rahmen einer Betriebsversammlung einzugehen: "Geben Sie uns damit ein positives Signal für die Zukunft des Standortes Bremen."