Siemens Dialog
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25.04.2024, 23:04 Uhr

Mehr junge Frauen zu Siemens ...

  • 21.04.2011
  • Allgemein

... will Siemens-Personalvorstand und Arbeitsdirektorin Brigitte Ederer bringen, und blickt dabei nach eigener Aussage nicht nur auf die Führungsebenen, sondern auf die Gesamtheit der Beschäftigten. Umsetzen möchte sie den guten Vorsatz nicht mit starren Quoten, sondern beispielsweise mit Förderprogrammen im Unternehmen.

Absichtserklärung statt Quote

Eine gesetzliche Quotenregelung in den Chefetagen lehnt Ederer stellvertretend für Siemens wie praktisch alle DAX-Unternehmen ab. Deren derzeit wieder einmal diskutierte Einführung kontert man mit einem nicht nur in diesem Bereich probaten Mittel - dem unverbindlichen Versprechen, das Thema selbständig anzupacken. Was das für die von Familienministerin Kristina Schröder angeregte Frauenquote in Führungsgremien bedeutet, erklärt sie so: "Beim Treffen mit der Ministerin haben die Personalchefs der Dax-30-Konzerne versprochen, unternehmensspezifisch zu sagen, was wir bis 2013 erreichen wollen."

"Das können Sie mir schon abnehmen"

Den hartnäckigen Widerstand gegen eine gesetzliche Quote kann Siemens immerhin plausibel begründen, zumal man mit zwei Frauen im Vorstand ohnehin unangefochtener Spitzenreiter im DAX ist. Ederer verweist auf einen Aspekt, der auch Arbeitnehmervertreterinnen am Herzen liegt (siehe Mehr Facetten für die Diversity). Den Blickwinkel auf Vorstände und Aufsichtsräte sollte man stark erweitern: "Wir sprechen von der großen Mehrheit der Beschäftigten. Eine heute 30-jährige Frau hat nichts davon, wenn es eine Quote im Aufsichtsrat gibt." Mit Konkretem kann sie allerdings nicht aufwarten: "Dass es mir ein Anliegen ist, mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen, können Sie mir schon abnehmen."

Zu wenig Technik

Generell ist die Arbeitsdirektorin überzeugt, dass in Deutschland zu wenig technische Studiengänge belegt werden und es obendrein mit der Grundausbildung hapert. Nicht von ungefähr versucht Siemens selbst, mit verschiedenen Aktivitäten technisches Interesse schon im Vorschulalter zu fördern, wenngleich der Erfolg durchwachsen ist: "Offensichtlich geht das Interesse im Laufe der Jahre verloren." Anders sieht es offenbar zumindest auf nicht-technischen Feldern aus; rund die Hälfte der bei Siemens eingestellten Wirtschaftswissenschaftler seien Frauen, erklärt Ederer.


Das vollständige Interview mit Brigitte Ederer unter anderem mit Aussagen zur Beschäftigungsentwicklung ist am 19. April in der Print-Ausgabe der <link http: www.sueddeutsche.de _blank external-link-new-window>undefinedSüddeutschen Zeitung erschienen.