Die Digitalisierung der Betriebs- und Arbeitswelt ist bekanntlich längst in der Gegenwart angekommen. Fest steht: Industrie 4.0 und Digitalisierung werden jeden Arbeitsplatz, von der Entwicklung über Produktion bis hin zu Vertrieb und Service, in irgendeiner Weise verändern.

Die Betriebsräte bei Siemens stellen sich gemeinsam mit der IG Metall den damit verbundenen Herausforderungen an die Interessenvertretung. Ein Auftakt-Workshop der IG Metall hierzu fand bereits im letzten Jahr für Siemens-Standorte bundesweit statt. Als Fazit dieser Auftaktveranstaltung herrschte unter den TeilnehmerInnen Übereinstimmung darin, dass weitere Seminare dieser Art und Vernetzungstreffen für die Interessenvertretungen durchgeführt werden, um auf Arbeitnehmerseite nicht von der Entwicklung getrieben zu werden.

Nun startete das erste Modul einer Qualifizierungsreihe zu diesem Gestaltungsfeld. Nach einer kurzen Einleitung durch Annette Engelfried für das Siemens Team der IG Metall erarbeiteten die TeilnehmerInnen einen Überblick zu den Entwicklungen an ihren jeweiligen Standorten und bei Siemens insgesamt. Wolfgang Kötter (GITTA mbH) veranschaulichte beispielhaft in einem arbeitswissenschaftlichen Vortrag den Wandel von Tätigkeiten und Prozessen durch die Digitalisierung in Produktion, Verwaltung, Vertrieb und Service, zeigte Chancen und Risiken auf und skizzierte mögliche künftige Entwicklungspfade.

Zentrale Handlungsfelder wie beispielsweise Arbeitsgestaltung, berufliche Qualifikation und Beschäftigungssicherung wurden von den TeilnehmerInnen dann in Gruppen weiter herausgearbeitet. Lebhafte und engagierte Diskussion zu jedem Vortrag unterstrichen zusätzlich, dass die Betriebsräte bei Siemens sich der Tragweite der Digitalisierung auch aus Arbeitnehmersicht sehr wohl bewusst sind. Die Siemens-Betriebsräte sind entschlossen, diese Entwicklung im Sinne der Beschäftigten mitzugestalten.

Einigkeit besteht aber auch in der Auffassung, dass die Betriebsräte bei Siemens stark in der Mitbestimmung sind und gemeinsam mit der IG Metall gute Chancen haben, auch die Arbeitswelt von morgen zu gestalten. Die Fachqualifizierung umfasst in diesem Sinne insgesamt vier Module. Diese finden an jeweils drei Tagen zwischen April bis Oktober 2016 statt.