Siemens Dialog
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25.04.2024, 00:04 Uhr

Neue Debatte über Arbeitszeit

  • 08.07.2009
  • Allgemein

Anlässlich des 25. Geburtstages der 35-Stunden-Woche hat der Baden-Württembergische IG Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann gefordert, die Diskussion um die Arbeitszeit wieder aufzunehmen. Dabei soll es um "alle Facetten der Verkürzung während der Arbeitszeit, der zeitnahen Verkürzung, bis zur Verkürzung der Lebensarbeitszeit" gehen.

Bei einem Festakt der <link http: www.bw.igm.de _blank external-link-new-window>undefinedIG Metall Baden-Württemberg zur 35-Stunden-Woche erklärte Hofmann (Foto) vergangene Woche, der Erhalt der Beschäftigung in der Metall- und Elektroindustrie mache auf lange Sicht weitere Arbeitszeitverkürzungen nötig. Hier stünden die Arbeitgeber mit in der Verantwortung.

Vermehrt Forderungen nach Arbeitszeitdebatte

Angesichts der Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf die Beschäftigungssituation waren in den vergangenen Monaten bereits vermehrt Forderungen nach Wiederaufnahme der Arbeitszeitdebatte laut geworden. Auch der Gesamtbetriebrat der Siemens AG fordert in seinem Positionspapier vom Mai 2009, eine neue Debatte über Arbeitszeiten solle Vertrauensarbeitszeit und Mehrarbeit auf den Prüfstand stellen sowie neue Möglichkeiten für Teil- und Altersteilzeit prüfen.

Übereinkünfte zwischen Flexibilität und Selbstbestimmung

Hofmann betonte, man müsse bei der Debatte auf die Wechselwirkungen zwischen Forderungen, differenzierte Arbeitszeitrealitäten und veränderten Zeitpräferenzen der Beschäftigten aufeinander wirkten. Sein Standpunkt: "Hier steht die Vereinbarkeit von Familie und Beruf deutlich an erster Stelle, deutlich vor dem Mehr an Freizeit. Aber auch das Interesse an zusätzlichen Freiräumen für Qualifizierung und berufliche Neuorientierung nimmt zu." Dies erfordere neue Übereinkünfte zwischen den Flexibilitätsinteressen der Arbeitgeber und der Selbstbestimmung der Beschäftigten über ihre Arbeitszeit.