Siemens Dialog
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18.04.2024, 13:04 Uhr

Noch nie so gut wie heute

  • 11.04.2013
  • Allgemein

... findet CEO Peter Löscher die Leistungskraft von Siemens. Dass sich dennoch immer etwas zu verbessern findet, dürfte kaum auf Widerspruch stoßen - nur das "Wie" führt aktuell zu unterschiedlichen Positionen. Reicht es, auf Biegen oder Brechen das letztlich von den Finanzmärkten geforderte "kapitaleffiziente Wachstum" durchzusetzen?

"Löschers Leiden": Dossier zu den Herausforderungen bei Siemens.

Leistungsstark und in guter Form

Das "Handelsblatt" widmete dem Stand der Dinge am zehnten April ein ausführliches Dossier, in dessen Mittelpunkt ein <link http: www.handelsblatt.com unternehmen industrie siemens-chef-loescher-geschaefte-sind-nicht-leichter-geworden _blank external-link-new-window vhb>undefinedInterview mit dem Vorstandsvorsitzenden steht. Medienschelte wegen diverser Problemfelder macht Löscher jedoch nach eigenem Bekunden nicht bange: "Siemens ist leistungsstark und in guter Form. Wir lassen uns keine Krise einreden."

Seine Argumente dazu ähneln bisweilen verblüffend denen, die Siemens-Beschäftigte unter anderem am Aktionstag im Februar äußerten: Schließlich hat das Unternehmen "die vergangenen beiden Jahre mit den besten Ergebnissen der Siemens-Geschichte abgeschlossen [...] Wie viele Firmen in Deutschland haben so viel Gewinn gemacht?"

"Zuletzt waren andere besser"

Dumm nur, dass Investoren und Analysten penible Vergleiche der größten Wettbewerber einer Branche anstellen. So entsteht eine Spirale, in deren Verlauf der Druck zu immmer wieder neuen Einschnitten kontinuierlich ansteigt. Löscher verweist auf General Electric, ABB und "viele weitere Unternehmen" und folgert: "Gerade in konjunkturell schwierigeren Zeiten muss man an der Produktivität arbeiten und die eigenen Stellschrauben nutzen."

Siemens 2014: Das meiste kommt noch

Kurzfristig sieht er auch keine Anzeichen für eine spürbare Erholung, sondern erwartet allenfalls "eine eher flache Umsatzentwicklung 2013" und "moderates Wachstum 2014". Der Frage, was ein mögliches Ausbleiben dieser Entwicklung für die Sparmaßnahmen bei Siemens bedeuten würde, weicht er elegant aus: "Wir sind gut gestartet. [...] Aber wir müssen uns anstrengen und haben den größeren Teil der Wegstrecke noch vor uns."

Stolz auf "Radolfzell II"

Ausweichend begegnet Löscher auch der Frage nach den darin enthaltenen Problemen im Verhältnis zur Arbeitnehmerseite, das mittlerweile über die Unternehmensgrenzen hinaus als gegensatz zwischen "Siemens 2014"und "Siemens 2020" bekannt zu werden beginnt. Das "Handelsblatt" fragt konkret nach der "Salamitaktik" mit "quasi jede Woche neuen Jobstreichungen" - darauf mag der CEO erwartungsgemäß ebenso wenig eingehen wie auf die Forderung nach einem nachhaltigen Programm wie "Siemens 2020". Statt dessen belegt er das grundsätzlich stabile Verhältnis mit dem Beispiel der Standort- und Beschäftigungssicherung: "Darauf bin ich stolz."


Das vollständige Interview ist in der Print-Ausgabe des "Handelsblatts" am 10. April erschienen.