Siemens Dialog
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29.03.2024, 08:03 Uhr

Transformation im Blick

Restrukturierung bei Siemens Energy

  • 02.02.2021
  • Operativ

SE-CEO Christian Bruch hat am 2. Februar gute Quartalszahlen verkündet, aber auch Restrukturierungspläne mit Abbauabsichten von mehr als 2.900 Stellen in Deutschland bzw. über 7.700 weltweit. Die eben erst unterzeichnete Zukunftsvereinbarung 2030 spannt dabei einen Schutzschirm gegen Standortschließungen und betriebsbedingte Kündigungen - trotzdem ist eine gemeinsame Anstrengung wohl unumgänglich.

Im nächsten Schritt informiert die Firmenseite die Arbeitnehmervertretungen über die genaue Verteilung der geplanten Zahlen auf Bereiche und Standorte. Dann folgt eine Phase, in der die Betriebsräte zusammen mit der IG Metall vor Ort jede einzelne Maßnahme auf ihren Sinn hin überprüft; dabei wird gegebenenfalls buchstäblich jeder einzelne betroffene Arbeitsplatz unter die Lupe genommen.

Erst nach Abschluss dieser Informationsphase können Gespräche bzw. Verhandlungen hinsichtlich der tatsächlichen Umsetzung beginnen. Die Zukunftsvereinbarung schließt betriebsbedingte Kündigungen weitesgehend aus, statt dessen stehen eine Reihe sozialverträglicher Lösungen zur Verfügung.

Entscheidend ist dabei aus Arbeitnehmersicht, dass möglichst viele Betroffene über Qualifizierung, Versetzung usw. im Unternehmen bleiben und zu seiner Zukunftsperspektive beitragen. Außerdem gilt es durch die penible Überprüfung der Pläne sicherzustellen, dass nicht nach leider bekannten Muster einfach in Bausch und Bogen der Rotstift angesetzt wird. Entscheidend müssen Inhalte sein, nicht nackte Kostenzahlen.

Jürgen Kerner, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall und Aufsichtsrat der Siemens Energy AG, fasste in einer ersten Reaktion zusammen: „Mit der Zukunftsvereinbarung haben wir eine solide Grundlage für die Transformation von Siemens Energy in Deutschland geschaffen. Ich erwarte, dass wir die geplanten Restrukturierungsmaßnahmen im Sinne der Beschäftigten und einer nachhaltigen Zukunftsperspektive ohne Kündigungen gestalten.“

Robert Kensbock, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates der Siemens Energy, betonte: „Reine Personalkostenreduzierung ohne Prozessvereinfachung haben wir in den letzten Jahren mehrfach erlebt. Nun gilt es die Zukunftsthemen für die Standorte zu adressieren und die Mitarbeiter mitzunehmen. Wir werden jede Personalmaßnahme auf Sinnhaftigkeit hinterfragen.“