Siemens Dialog
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28.03.2024, 22:03 Uhr

Sparpaket: Berliner Metaller verweigern Annahme

  • 12.11.2010
  • Operativ

IG Metall-Betriebsräte und -Vertrauensleute aus den Siemens-Betrieben in Berlin Spandau haben am Donnerstag gemeinsam mit Kollegen anderer Unternehmen mit szenischen Darstellungen einer öffentlichen "Performance" gegen das Sparpaket der Bundesregierung protestiert - Karnevalsbezug inbegriffen.

Sparpaket : Schlechte Karten für Angela Merkel ...

... und Guido Westerwelle (Fotos: transit - C. v. Polentz /<br>zum Vergrößern anklicken).

Spektakel in der Siemensstadt

Passend zum Faschingsbeginn am 11.11. inszenierten die Metaller unter großem Interesse der Passanten, wie Bundeskanzlerin Angela Merkell und ihr Vize Guido Westerwelle das von der Regierung geschnürte Sparpaket unter das Volk zu bringen versuchen. Die Betroffenen allerdings lassen sich nicht für dumm verkaufen und verweigern die Annahme - das Paket dürfen Merkel und Westerwelle vom Schauplatz beim Einkaufszentrum Siemensstadt wieder mit nach Hause nehmen.

Gegen das politische 'Weiter so'

"Die Leiharbeit nimmt wieder dramatisch zu, ein sozial unausgewogenes Sparpaket soll beschlossen und die Rente mit 67 bestätigt werden. Gleichzeitig sind Regulierungen der Finanzmärkte ausgeblieben und aus der Wirtschaftskrise wurden keine Lehren gezogen. Ein 'Weiter so'werden wir nicht akzeptieren. Wir brauchen endlich einen Kurswechsel in Deutschland", erklärte Susanne Grzonka, Vertrauenskörperleiterin im Siemens Messgerätewerk, den Hintergrund der kreativen Aktion.

Kurswechsel weg vom Irrweg

"Das Sparpaket ist der falsche Weg, den Staatshaushalt zu sanieren. Es müssen endlich die Verursacher der Krise zur Verantwortung gezogen und an den Folgekosten beteiligt werden. Es ist völlig unakzeptabel, dass Kommunen und Länder kaputtgespart werden und gleichzeitig gut verdienende Banken nicht an den Millarden Steuerausgaben für ihre Rettung beteiligt werden. Gerade auch vor dem Hintergrund des prognostizierten Fachkräftemangels in den Betrieben brauchen wir zusätzliche Investitionen in Bildung, Universitäten und gute Ausbildung", fasst Irene Schulz, zuständige Sekretärin der Berliner IG Metall, die Forderungen der Gewerkschaft zusammen.